Sonntag, 18. Januar 2015 / 08:00 – 08:55 Uhr
NDR-Fernsehen
Dokumentation (Schweiz/Deutschland 2010) Der gebürtige Schweizer Rolf Liebermann hat im Musikleben der Hansestadt Hamburg und darüber hinaus bleibende Spuren hinterlassen. Sein Leben und seine Leistungen wurden anlässlich seines 100. Geburtstages 2010 in einem zweiteiligen TV-Porträt gewürdigt. Darin kamen viele seiner Weggefährten zu Wort, darunter Pierre Boulez, George Gruntz, Hans Werner Henze und Anneliese Rothenberger.
Rolf Liebermann war ein erfolgreicher Komponist und zugleich ein geborener Manager mit untrüglichem Instinkt für neue Entwicklungen. Dies prädestinierte den Musik-Kosmopoliten (1910-1999) für seine spätere Karriere als bedeutender Operndirektor. Seine Devise lautete: "Die Oper ist die größte Multimediashow, eine absolut moderne Kunstform".
Als Liebermann die internationale Opernszene betrat, hatte er schon fünf Jahrzehnte aufregenden Lebens hinter sich. Als anerkannter Komponist, als Tonmeister bei Radio Beromünster, als glückloser Bankier und als umworbener Frauenschwarm hatte er steile Höhenflüge und jähe Abstürze erlebt. Mit seinem Verständnis von Neuer Musik machte er die Staatsoper in Hamburg zwischen 1959 und 1973 zur führenden Musikbühne Europas.
Die Pariser Grand Opéra im Palais Garnier führte er zwischen 1973 und 1980 zurück an die Weltspitze. Er verkehrte mit den Reichen und den Einflussreichen des modernen Europa: Rolf Liebermanns Biografie klingt wie das Libretto zu einer Oper des 20. Jahrhunderts.
Die Dokumentation von Mürra Zabel folgt dem Leben dieses im In- und Ausland geehrten Schweizers. Sie vermittelt das Bild eines Vollblutmusikers, dessen Biografie eng mit den politischen und kulturellen Entwicklungen im Europa des 20. Jahrhunderts verbunden ist. Den zweiten Teil des Films zeigt das NDR Fernsehen am Sonntag, 25. Januar 2015, um 08:00 Uhr.
(pt/wa)