Deutsche Oper Berlin ab 2026 zunächst ohne GMD

22. September 2025 - 15:10 Uhr

Berlin (MH) – Die Deutsche Oper Berlin bekommt nach dem Weggang von Donald Runnicles im Sommer 2026 zunächst keinen neuen Generalmusikdirektor. Der designierte Intendant Aviel Cahn setzt stattdessen auf ein Dirigententeam, wie der Schweizer am Montag bekanntgab. Das Modell für eine neue musikalische Teamleitung steht nach Worten von Cahn für eine "Diversität von Stilen" und einen "kreativen Neuaufbruch".

Titus Engel, Maxime Pascal,
Michele Spotti

Maxime Pascal und Michele Spotti sollen als Principal Guest Conductors wichtige künstlerische Akzente mit dem Orchester der Deutschen Oper setzen. Titus Engel soll als Conductor in Residence das Team komplettieren.

Mit Pascal und Spotti habe man zwei enorm gefragte und sehr unterschiedliche Dirigenten-Persönlichkeiten verpflichten können, erklärte Cahn, der wegen einer Flugverspätung digital zugeschaltet war. "Pascal als tief im 20. Jahrhundert verankerter Projektentwickler, Spotti als jüngerer Vertreter der großen italienisch-romantischen Dirigententradition." Mit Engel verbinde ihn eine langjährige Zusammenarbeit. "Kaum ein Dirigent der deutschsprachigen Opernwelt ist dermaßen offen und denkt so inhaltlich erneuernd wie er."

Cahn erläuterte, er habe in den vergangenen zwei Jahren intensive Gespräche mit dem Orchester über mögliche Nachfolgekandidaten für den ausscheidenden Generalmusikdirektor geführt. "Beide Seiten möchten sich gerne mehr Zeit nehmen und vor allem mehr Erfahrungswerte sammeln, um entsprechende Künstlerpersönlichkeiten vertieft kennenzulernen", sagte er. Für die ersten zwei bis drei Spielzeiten freue man sich deshalb auf eine Teamlösung, die eine Vielfalt an kreativen Begegnungen ermögliche und das Feld für andere Dirigenten offenlasse.

Runnicles wird die Deutsche Oper am Ende der Spielzeit 2026 vorzeitig verlassen. Seit Beginn der laufenden Saison ist der gebürtige Schotte zugleich Chefdirigent der Dresdner Philharmonie. In der Saison 2024/25 leitete er als designierter Chef des Orchesters bereits mehrere Aufführungen, etwa von Benjamin Brittens "War Requiem" zum 80. Jahrestag der Zerstörung der Stadt im vergangenen Februar.

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(ck/wa)

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