Dresden/Berlin (MH) – Der Pianist und Pädagoge Günter Philipp ist tot. Er starb am 10. Juli im sächsischen Weinböhla im Alter von 93 Jahren, wie seine Witwe Ute Pruggmayer-Philipp der Nachrichtenagentur MUSIK HEUTE am Dienstag sagte.
Der 1927 in Sohland/Spree geborene Philipp war ein vielfach ausgezeichneter Pianist. Unter anderem war er 1956 Preisträger des 1. Internationalen Schumann-Wettbewerbs in Berlin. Als Klavierpädagoge wirkte er an der Leipziger Hochschule für Musik und ab 1972 an der Hochschule für Musik "Carl Maria von Weber" Dresden, die ihn 1990 zum Professor berief. Nach seinem Eintritt in den Altersruhestand 1992 war er noch zehn Jahre lang als Honorarprofessor in Dresden tätig. Daneben gab er zahlreiche Meisterkurse, etwa an der Hochschule für Musik Stockholm (1991), und erhielt eine Gastprofessur an der Musikhochschule Tokio (1995). Philipps Lehrbuch "Klavierspiel und Improvisation" gilt als Standardwerk auf dem Gebiet.
"Professor Günter Philipp hat mich persönlich nachhaltig in meiner Studienzeit geprägt", erklärte der Rektor der Dresdner Musikhochschule, Axel Köhler, in einem Nachruf. "Mit seinem Fach der freien Improvisation lehrte er den bewussten Umgang mit künstlerischer Freiheit und ermutigte durch seine Persönlichkeit die Studierenden, künstlerisch mit sich selbst zu experimentieren."
Neben der Musik war Philipp auch als Maler aktiv. Er schuf etwa 1.500 Gemälde und Aquarelle sowie zahlreiche Zeichnungen. Sechs seiner Bilder sind in der Dresdner Musikhochschule zu sehen.
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(wa)
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