Berlin (MH) – Die Deutsche Oper Berlin trauert um ihr langjähriges Ensemblemitglied Peter Maus. Wie eine Sprecherin am Montag unter Berufung auf die Familie mitteilte, ist der Tenor am vergangenen Freitag nach kurzer, schwerer Krankheit in Berlin gestorben. Er wurde 74 Jahre alt.
Der 1948 in Bayreuth geborene Sänger war von 1974 bis 2013 Ensemblemitglied der Deutschen Oper Berlin. Sein Debüt gab er 25-jährig in Verdis "Il trovatore". Seitdem verkörperte er fast 100 Rollen in mehr als 70 Bühnenwerken. Darunter waren große Partien wie Belmonte in Mozarts "Die Entführung aus dem Serail" oder Mime in Wagners "Rheingold" und kleinere wie der Narr in Mussorgskys "Boris Godunow" und Monsieur Triquet in Tschaikowskys "Eugen Onegin".
"Charakteristisch für Maus' Zugang zum Gesang ist vor allem die Neugier, mit der er auf jede neue Partie zuging und sie sich zu eigen machte", hieß es in dem Nachruf der Deutschen Oper. Deshalb habe der Tenor überdurchschnittlich viele Auftritte in Werken von zeitgenössischen Komponisten absolviert, etwa von Aribert Reimann, Bernd Alois Zimmermann oder Wolfgang Rihm. Eine seiner letzten Partien an dem Haus war die Uraufführung der Kinderoper "Ein Stück vom Himmel" 2016.
2001 wurde Maus der Titel eines Berliner Kammersängers verliehen. Der Tenor war zudem ein gesuchter Lehrer, seit 1995 etwa als Honorarprofessor an der Berliner Universität der Künste.
Auch bei den Bayreuther Festspielen in seiner Geburtsstadt gastierte Maus von 1982 bis 2002 regelmäßig. An der Deutschen Oper Berlin trat er zuletzt im Dezember 2019 auf, in der Rolle des Hirten in Wagners "Tristan und Isolde". Im April 2023 hätte er als Alcindaro in Puccinis "La bohème" zurückkehren sollen.
"Peter Maus wurde von den Kollegen wie vom Publikum nicht nur geschätzt, er wurde von allen als ein kaum wegzudenkender Teil der Deutschen Oper Berlin empfunden", würdigte das Haus "einen prägenden Sängerdarsteller und wunderbaren Kollegen".
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(wa)
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