Toscanini über sich selbst

25. November 2011 - 09:31 Uhr

Sonntag, 27. November 2011 / 11:00 – 12:00 Uhr
BR-alpha

Basierend auf den heimlichen Aufzeichnungen seines Sohnes von Gesprächen, die sein erblindeter Vater während seiner letzten Lebensjahre führte, entsteht ein autobiografisches Porträt des Maestros, seiner Kollegen und der Epoche insgesamt. Schauspieler verkörpern Toscanini und seine Gesprächspartner, Konzertaufnahmen und Bilder illustrieren seine Worte.

DVD-Cover

Der vielleicht größte Dirigent der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde 1867 in Parma geboren. Arturo Toscanini war nicht nur ein außergewöhnlicher Musiker, der an der Mailänder Scala, der New Yorker Metropolitan Opera und bei diversen europäischen Festspielen wirkte, sondern auch auf vielen anderen Gebieten begabt. Er verfügte über ein geradezu enzyklopädisches Wissen, war berühmt für sein fotografisches Gedächtnis, und als einer der Ersten öffnete er sich den neuen Technologien Radio und Fernsehen. Außerdem fungierte er als wichtiges Symbol des Antitotalitarismus seit er 1938 – abgestoßen vom italienischen Faschismus – in die USA emigriert war.

1954 verließ ihn seine Sehkraft. Von da an sollte der Dirigent nie wieder öffentlich auftreten. Er zog sich in sein Haus in Riverdale, New York, zurück, wo er zahlreiche Besucher empfing. Toscaninis Sohn Walter zeichnete heimlich viele der Gespräche auf, die Toscanini mit seinen Besuchern und seiner Familie führte. "Toscanini über sich selbst" basiert auf diesen bisher unveröffentlichten Aufnahmen aus den letzten drei Lebensjahren des Maestros. Darin erzählt der große italienische Dirigent aus seinem Leben. Gleichzeitig gibt er als Zeitzeuge einen Eindruck von den historischen Ereignissen seiner Epoche.

Der Maestro und seine Gesprächspartner werden von Schauspielern verkörpert. Der Zuschauer erfährt intime Einzelheiten aus Toscaninis Leben, über dessen Zeitgenossen und Wegbegleiter. Thematisiert werden Toscaninis musikalischen Anfänge als Cellist, Giuseppe Verdi, zu dessen Beerdigung er das berühmte Requiem dirigierte, sein Streit mit Puccini, seine enge Zusammenarbeit mit Catalani und Wagners Musik, die ihn so sehr beeindruckte, dass er beschloss, nie selbst zu komponieren.

Unter dem Originaltitel "Toscanini In His Own Words" ist eine zehn Minuten längere Fassung des Films auf DVD erhältlich.

(pt/wa)

Mehr zu diesen Schlagwörtern: , ,