Deutsches Chorfest: Frankfurt sang an allen Ecken und Enden

11. Juni 2012 - 09:12 Uhr

Mit Open-Air-Konzerten am Frankfurter Mainkai ist das Deutsche Chorfest 2012 am Sonntag zu Ende gegangen. An die 500 Chöre mit fast 20.000 Sängerinnen und Sängern hätten die Stadt zur Chormetropole gemacht, erklärten die Veranstalter zum Abschluss des viertägigen Festes. "Unendlich glücklich" äußerte sich Chorverbands-Präsident Henning Scherf darüber, "wie Frankfurt mit uns gesungen hat". Das Fest habe gezeigt, "wie Chormusik die Menschen zusammenbringen kann".

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Nach Schätzungen des Deutschen Chorverbands (DCV) kamen insgesamt etwa 200.000 Besucher zu dem Chorfest, das nach 2008 zum zweiten Mal veranstaltet wurde. Die rund 600 Konzerte hätten Teilnehmer, Frankfurter und Touristen begeistert. Es wurde in Konzertsälen, auf Plätzen, in Kneipen und Restaurants gesungen, "eigentlich an allen Ecken und Enden", fasste Oberbürgermeisterin Petra Roth zusammen. Sie verwies darauf, dass die vielen ausländischen Chöre die verbindende Funktion des Singens über kulturelle Grenzen hinweg deutlich gemacht hätten.

Allein zu den Open-Air-Veranstaltungen auf dem Römerberg und am Mainkai-Ufer kamen rund 50.000 Menschen. Ein riesiger Publikumsverfolg war auch die Nacht der Chöre mit 70 Konzerten an zwölf Veranstaltungsorten. Einige Spielstätten, wie der hr-Sendesaal oder die St. Katharinenkirche, kamen an den Rand ihrer Kapazität, weil der Andrang die Erwartungen der Veranstalter übertraf.

Bundespräsident Joachim Gauck hob den Beitrag der Chorleiter, Musikerzieher und Lehrer beim Entdecken der Möglichkeiten und für die Entwicklung der Fähigkeiten beim Singen hervor. Sie stifteten die Chöre "hauptamtlich, sehr viel öfter auch ehrenamtlich" an und bildeten sie weiter, erklärte Gauck während eines Festkonzerts in der Jahrhunderthalle. Dafür sprach ihnen der Bundespräsident mit den Chorfest-Teilnehmern "unser herzliches Dankeschön" aus.

Beeindruckend für Mitwirkende und Zuhörer war auch das große Mitsingkonzert in der Alten Oper. Rund 600 Laien-Sängerinnen und -Sänger führten mit der Singakademie, dem Cäcilien-Chor und dem Opern- und Museumsorchester das Oratorium "Elias" von Felix Mendelssohn Bartholdy auf. Dirigent Bertrand de Billy nannte es "ein großartiges Erlebnis, eingekreist von singenden Menschen dieses große Werk einzustudieren und aufzuführen". In dem Mitsingkonzert sahen die Veranstalter ihr Konzept bestätigt, die Laienchorszene mit professionellen Musikern in Kontakt zu bringen.

Der parallel stattfindende Internationale Chorwettbewerb bot ein musikalisch hohes NIveau und viele positive Überraschungen. So gewann der Landesjugendchor Saar nicht nur den ersten Preis in der Kategorie Alte Musik, sondern auch den Sonderpreis "Bester Chor aller Kategorien". Insgesamt nahmen rund 90 Ensembles mit über 100 Konzerten an dem Wettbewerb teil.

Das nächste Chorfest soll im Sommer 2016 stattfinden. Für die Ausrichtung lägen bereits erste Bewerbungen von Städten vor. In den nächsten Monaten werde der DCV mit dem Deutschen Städtetag über die Gastgeberstadt des nächsten Chorfests beraten.

(wa)

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