Oslo/Berlin (MH) – Der Regisseur, Komponist und Musiker Christoph Marthaler (66) wird mit dem Internationalen Ibsen-Award ausgezeichnet. Der Schweizer sei "seit mehr als 30 Jahren einer der weltweit wichtigsten und einflussreichsten Theaterregisseure", sagte der Juryvorsitzende Per Boye Hansen am Dienstag in Oslo. Marthaler habe eine einzigartige Bühnensprache geschaffen, "die den Weg ebnet für neue Einblicke in zwischenmenschliche Beziehungen und ein großes internationales Publikum inspiriert".
Christoph Marthaler
Marthaler arbeitet an Theatern und Opernhäusern vor allem in der Schweiz, in Österreich und in Deutschland. Für seine Inszenierung von Alban Bergs "Lulu" an der Hamburgischen Staatsoper erhielt er 2017 den Theaterpreis "Der Faust" und die Auszeichnung "Aufführung des Jahres" der Fachzeitschrift "Opernwelt".
Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) äußerte sich erfreut über die Anerkennung der Kunst Marthalers. Die Auszeichnung sei gleichzeitig "eine großartige Bestätigung für das künstlerische Programm der Hamburger Bühnen". Er hoffe auf viele weitere, musikalisch berührende Produktionen des Regisseurs.
Seit diesem Jahr ist Marthaler assoziierter Künstler der Ruhrtriennale. Deren Intendantin Stefanie Carp nannte es "ein glückliches Zeichen für seine Arbeit bei unserem Festival".
Der International Ibsen Award gilt als eine der weltweit wichtigsten Theater-Auszeichnungen. Er ist mit 2,5 Millionen Kronen (rund 263.000 Euro) dotiert und wird vom norwegischen Staat gestiftet. Der Preis wird seit 2008 alle zwei Jahre am Geburtstag des Dramatikers Henrik Ibsen am 20. März verliehen. Die Übergabe findet im Rahmen des Internationalen Ibsen-Festivals im September im Nationaltheater Oslo statt. Zu den bisherigen Preisträgern zählen der britische Regisseur Peter Brook, der deutsche Komponist und Regisseur Heiner Goebbels und der österreichische Autor Peter Handke.
(wa)
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