(Zusammenfassung – Neu: Auch roter Teppich abgesagt, mehr Details)
München/Berlin (MH) – Nach dem Amoklauf von München hat Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) den Staatsempfang zur Eröffnung der Bayreuther Festspiele am kommenden Montag abgesagt. Dies gebiete der Respekt vor den Opfern und ihren Angehörigen, sagte er am Samstag vor der Presse in München.
Am Nachmittag teilte die Stadt Bayreuth mit, dass sie auch auf den traditionellen roten Teppich mit Prominenten verzichtet. "Unsere Anteilnahme und unser Mitgefühl gehören in dieser schweren Stunde den Angehörigen der Opfer des gestrigen Amoklaufs", erklärte Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe.
Zuvor hatte die Festspielleitung bereits für eine Absage des roten Teppichs plädiert. "Alles andere würden wir als geschmacklos und völlig unpassend empfinden", sagte Festspiele-Sprecher Peter Emmerich der Deutschen Presse-Agentur. Die Premiere selbst solle wie geplant stattfinden, sagte er. "Der 'Parsifal' ist ein Werk, das eine Friedens- und Versöhnungsbotschaft enthält." Regie führt Uwe Eric Laufenberg, Dirigent ist Hartmut Haenchen.
Inzwischen haben erste Politiker ihre Teilnahme an der Premiere abgesagt. Seehofer sagte, er werde die Vorstellung nicht besuchen. Auch Bayerns Justizminister Winfried Bausback (CSU) und seine Frau kämen nicht nach Bayreuth, wie dessen Sprecher mitteilte. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte schon vor Wochen wissen lassen, dass sie dieses Jahr entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit aus terminlichen Gründen nicht zur Eröffnung der Bayreuther Festspiele kommen wird.
Ein 18 Jahre alter Deutsch-Iraner hatte am Freitagabend in München neun Menschen erschossen, anschließend tötete er sich selbst. Die Münchner Staatsanwaltschaft ging am Samstag davon aus, dass es sich bei der Tat um einen klassischen Amoklauf gehandelt hat. Der Täter habe eine Erkrankung "aus dem depressiven Formenkreis" gehabt, hieß es.
(wa, mit dpa)
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