Neue Thüringen Philharmonie stellt erste Saison vor

30. Mai 2017 - 20:38 Uhr

Gotha/Berlin (MH) – Die neue Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach will die Musiktraditionen der beiden bisherigen Orchester weiterführen und dazu auf den Geist der Zeit hören. "Das Publikum für klassische Musik ändert sich. Mit unterschiedlichen neuen Konzertformen reagieren wir auf die gesellschaftliche Entwicklung", sagte Intendantin Michaela Barchevitch am Dienstag bei der Vorstellung der ersten Spielzeit.

Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach

Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach

So stehe das Motto der Saison 2017/18 "Musik INFusion" nicht nur für die Vereinigung der Thüringen Philharmonie Gotha und der Landeskapelle Eisenach. Es betone auch die Notwendigkeit, Musik als Teil unserer Kultur und identitätsstiftendes Element für unsere Gesellschaft zu verinnerlichen, erklärte Barchevitch. Das neue Orchester sei offen für Änderungen, etwa einen stärkeren Austausch mit anderen Künsten.

Die bestehenden Konzertreihen in Eisenach und Gotha sollen fortgeführt und ergänzt werden. Dabei erlaube die anfangs deutlich gewachsene Personalstärke von 71 Musikern, auch besetzungsstärkere Werke der Spätromantik und des 20. Jahrhunderts ins regelmäßige Repertoire aufzunehmen. So stehen Gustav Mahlers 4. Sinfonie, Sergej Rachmaninows Klavierkonzert Nr. 2 und die Sinfonie Nr. 12 von Dmitri Schostakowitsch auf dem Programm.

Einen Chefdirigenten hat die Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach noch nicht. Der Brite Russell Harris werde als Interims-Chefdirigent die meisten Konzerte der Spielzeit 2017/18 leiten. Als ersten "Artist in Residence" konnte das Orchester den Cellisten Wolfgang Emanuel Schmidt gewinnen, der drei Konzerte in Gotha und Eisenach mitgestalten wird.

Der Zusammenschluss der bislang eigenständigen Orchester in Gotha und Eisenach ist Teil der Theaterreform der rot-rot-grünen Landesregierung. Die Hauptfinanzierung des Klangkörpers teilen sich der Freistaat Thüringen, der Landkreis Gotha, die Städte Eisenach und Gotha sowie der Wartburgkreis. Eine entsprechende Finanzierungsvereinbarung läuft bis 2024. Ebenso lange regelt ein Tarifvertrag die Vergütung und einen Kündigungsschutz für alle bislang Beschäftigten. Danach sollen die 71 Orchesterstellen auf 59 schrumpfen.

(wa)

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