Berlin (MH) – Nach der Spielzeiteröffnung mit der groß besetzten Rockoper "Jesus Christ Superstar" hat die Komische Oper Berlin ein sinfonisches Mammutprojekt auf die Bühne gebracht. Gustav Mahlers Achte Sinfonie begeisterte am Donnerstagabend das Publikum im Hangar 4 des ehemaligen Flughafens Tempelhof. Unter Leitung von Generalmusikdirektor James Gaffigan konnten etwa 1.800 Zuhörer acht Gesangssolisten, zwei gemischte Chöre und einen Kinderchor sowie das Opernorchester gemeinsam mit dem Deutschen Symphonie-Orchester (DSO) erleben.
Als der Chor zu Beginn des ersten Teils nach dem feierlichen Einsatz der Orgel den Hymnus "Veni, creator spiritus!" anstimmte, füllte der mächtige Klang rasch die große Halle. Im zweiten Teil, der auch kammermusikalisch intime Passagen enthält, gipfelt die Vertonung der mystischen Schlussszene aus Goethes "Faust II" in der Verherrlichung der Liebe. Die vorzüglichen Sänger und das Riesenorchester, das durch eine zusätzliche Bläsergruppe verstärkt wurde, machten die Aufführung zu einem eindrucksvollen Erlebnis. "Denken Sie sich, dass das ganze Universum zu tönen und zu klingen beginnt", hatte der Komponist einst erklärt. "Es sind nicht mehr menschliche Stimmen, sondern Planeten und Sonnen, welche kreisen."
Unter den Solisten waren die Sopranistinnen Christina Nilsson (Magna peccatrix), Penny Sofroniadou (Una poenitentium) und Elisa Maayeshi (Mater gloriosa), die Altistinnen Karolina Gumos (Mulier samaritana) und Rachael Wilson (Maria aegyptiaca), der Tenor Andrew Staples (Doctor marianus), der Bariton Hubert Zapiór (Pater ecstaticus) und der Bass Andreas Bauer Kanabas (Pater profundus).
Nach gut 90 Minuten wurden die rund 400 Mitwirkenden, darunter Chorsolisten der Komischen Oper, des Vocalconsorts Berlin und des Rundfundchors Berlin sowie der Kinderchor der Oper, mit stürmischem Applaus gefeiert. Die ehemalige Flugzeughalle wird seit zwei Jahren von der Komischen Oper als Ausweichspielstätte während der Sanierung des Stammhauses in Berlin-Mitte genutzt.
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(ck/wa)
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