Bayreuth-Regisseur Laufenberg: "Klingsors gibt es überall"

19. Juli 2016 - 10:43 Uhr

Bayreuth – Der Regisseur der Wagner-Oper "Parsifal" bei den Bayreuther Festspielen, Uwe Eric Laufenberg, will Gerüchte um eine islamkritische Inszenierung entkräften. Es gehe "um die kriegerischen Umstände in den Krisengebieten der Welt", sagte er dem "Nordbayerischen Kurier" (Dienstag). "Und ob im Judentum, im Islam oder im Christentum: Klingsors gibt es überall, Menschen, die das, was Heil bringen soll, als Mittel zur Mehrung ihrer Macht verwenden", erklärte Laufenberg in Bezug auf den Zauberer aus dem Stück.

Uwe Eric Laufenberg

Uwe Eric Laufenberg

"Die Gewalt geht nicht vom Islam aus, sondern von Menschen, die Religion instrumentalisieren." Er bestätigte, dass die Zuschauer in seiner Produktion auf dem Grünen Hügel auf der Bühne den Innenraum einer Kirche sehen werden. "Wir, also mein Bühnenbauer und ich, haben uns gefragt, wie wir uns eine Kirche in einer schweren Lage, in einer gefährlichen Umgebung vorstellen können", sagte der Regisseur. "Eine Umgebung, in der Christen bedroht sind, aber sich dennoch bemühen, noch Hilfestellung zu geben."

Der Regisseur ist auch Intendant des Staatstheaters Wiesbaden. In Bayreuth bringt er am 25. Juli eine Neuinszenierung des "Parsifal" ins Festspielhaus, von der es hieß, sie sei islamkritisch. Die verstärkten Sicherheitsmaßnahmen rund um den Grünen Hügel während der Festspiele hingen damit aber nicht zusammen, hatte Laufenberg der Deutschen Presse-Agentur gesagt.

(dpa/MH)

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