München/Berlin (MH) – Das Programm BR-Klassik verbleibt im UKW-Radio. Der Bayerische Rundfunk verzichte darauf, auf der Frequenz künftig die Jugendwelle Puls auszustrahlen, sagte Intendant Ulrich Wilhelm am Freitag bei der Sitzung des Rundfunkrates in München. Nach bisherigen Planungen wollte der Sender das Klassikprogramm ab 2018 nicht mehr über UKW, sondern DAB+ verbreiten.
Der BR sei nach eingehender Prüfung zu dem Schluss gekommen, von dem Umstieg abzusehen. Durch große intensive Anstrengungen sei es gelungen, die Rahmenbedingungen im Vergleich zu 2014 nachhaltig zu verändern, erklärte Wilhelm. "Wir haben unsere Ziele – die jungen Menschen vermehrt anzusprechen und eine flächendeckende DAB+-Versorgung herzustellen – erreicht."
Gegen den Frequenztausch hatten Privatradios und Verleger geklagt, da sie bei der UKW-Verbreitung von Puls eine größere Konkurrenz zu ihren Programmen befürchteten. Das Oberlandesgericht München wies die Klage jedoch ab. Auch Klassik-Hörer und Musikverbände wandten sich gegen die UKW-Abschaltung des Kulturprogramms. Der Bayerische Musikrat etwa rechnete mit einem massiven Hörerverlust und sah die Erfüllung des Kulturauftrags öffentlich-rechtlicher Sender in Gefahr.
Trotz des Verbleibs von BR-Klassik im UKW-Bereich habe Intendant Wilhelm die Klassik-Hörer zum Umstieg auf DAB+-Radios ermuntert, sagte eine Sprecherin auf Anfrage. Die bessere Klangqualität sei ein Hauptargument für den Umstieg auf digitalen Empfang. Auch die Netzabdeckung von DAB+ habe im Freistaat inzwischen die von BR-Klassik auf UKW erreicht, hieß es in einer Mitteilung des Senders.
(dpa/MH)
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