Donnerstag, 10. Mai 2012 / 23:40 – 00:40 Uhr
Bayerisches Fernsehen
Dokumentation (Deutschland 2009) Peter Ruzicka ist nicht nur Komponist. Er hat auch immer wieder öffentliche Ämter übernommen, sei es als Intendant der Hamburger Staatsoper, sei es als Leiter der Salzburger Festspiele oder der Münchner Biennale. Das bringt sein Komponieren und sein Leben in eine ungewöhnliche Spannung.
Diesen Kontrasten geht Klaus Voswinckel nach. Der Schriftsteller und Filmemacher sucht Peter Ruzicka in seiner Heimatstadt Hamburg auf und bringt die nordische Distanziertheit in Beziehung zur inneren Heftigkeit der Musik. Er taucht ein in die Welt seines solistischen und kammermusikalischen Werkes: das 3. Streichquartett "… über ein Verschwinden", gespielt vom Minguet-Quartett, die Klavierstücke "Parergon", mit Sophie-Mayuko Vetter als Pianistin, und die Nietzsche-Lieder, mit Thomas E. Bauer (Bariton) und Siegfried Mauser (Klavier).
Der Film begleitet den Komponisten auch nach Bremen, wo Ruzicka eines seiner größten Werke dirigiert, die Oper "Celan", in der Inszenierung von Vera Nemirowa. Das im Jahr 2000 entstandene Stück ist ein eindrucksvolles Zeugnis einer lebenslangen Beschäftigung mit dem Dichter Paul Celan, der für Peter Ruzicka bestimmend geworden ist. Voswinckel hat selbst über Celan promoviert, nicht zuletzt deshalb entschloss er sich zu einem Film über Peter Ruzicka.
(wa)