Donnerstag, 04. Oktober 2012 / 23:40 – 00:25 Uhr
Bayerisches Fernsehen
Dokumentation (Frankreich 2006) Der Unheilige am Klavier, das einsam verrückte Genie, "Der Untergeher" – so nennt ihn der Glenn-Gould-Verehrer und Schriftsteller Thomas Bernhard in seinem gleichnamigen Roman. Keine Grenzen scheinen der Phantasie gesetzt, wenn es darum geht, den exzentrischen Pianisten Glenn Gould zu charakterisieren. Bekannt wurde der 1932 in Toronto geborene, vielseitige Künstler als Autor und Regisseur von Radio- und Fernsehsendungen, vor allem aber als Pianist mit unkonventioneller Spieltechnik.
Als er mit 32 Jahren entschied, nur noch für Studio-, Fernseh- und Filmaufnahmen zu musizieren, rebellierte er auch gegen die Tradition des bürgerlichen Konzertbetriebs. Nach seinem frühen Tod im Jahr 1982 begann Glenn Goulds posthume Medienkarriere. Auch heute gilt er noch für viele als der Pianist des 20. Jahrhunderts. Der zweiteilige Dokumentarfilm des Glenn-Gould-Kenners und -Freundes Bruno Monsaingeon wirft ein neues Licht auf das Leben des genialen Pianisten, indem er die eher unbekannten Seiten des Exzentrikers zeigt, sein einsames Leben und die kuriosen Interviews, die er mit sich selbst führte.
Zahlreiche musikalische Ausschnitte, Konzerte und Studioaufnahmen, die zwischen 1948 und 1982 gefilmt wurden, zeigen Glenn Gould als Interpreten von Werken Bachs, Beethovens, Brahms', Schuberts, Webers aber auch der Komponisten Prokoffief, Chopin und Hindemith. Außerdem wird ein kurzer Ausschnitt aus einer eigenen Komposition von Glenn Gould zu sehen und zu hören sein.
(pt/wa)
Vom Herzen auf die Leinwand – Musikfilme von Bruno Monsaingeon (Interviewporträt)