Sonntag, 13. Juli 2014 / 17:35 – 19:15 + 23:25 – 00:20 Uhr
ARTE
Für Mariss Jansons war Herbert von Karajan einer der größten Dirigenten aller Zeiten und eine der größten Persönlichkeiten, die er je getroffen habe. Ein wichtiger Einwand, gehörte es doch lange Zeit zum guten Ton, nicht nur über Karajans Mitläufertum im "Dritten Reich" und sein egomanisches Auftreten übel nachzureden, sondern auch über seinen "Einheitsklang". Am 16. Juli jährt sich Herbert von Karajans Todestag zum 25. Mal. ARTE gedenkt des Musikers mit zwei Dokumentationen und der berühmten Aufzeichnung von Beethovens Fünfter durch Henri-Georges Clouzot.
Karajan – Das zweite Leben (17:35 – 18:30 Uhr)
Dokumentation (Österreich 2012) Er galt als Genie und war der mit Abstand bekannteste Dirigent des 20. Jahrhunderts: Herbert von Karajan, der den unvergleichlichen Klang der Berliner Philharmoniker prägte. Die Tonträger seiner Konzertaufnahmen verkaufen sich bis heute. Der mehrfach ausgezeichnete Filmemacher Eric Schulz zeigt Karajan, der allgemein als großer Selbstdarsteller galt, in einem neuen Licht. Er zeigt ihn jenseits der Bühne, bei seiner Arbeit im Tonstudio als akribischen zurückgezogenen Klanggestalter. Dabei wartet das Porträt mit vielen unveröffentlichten Bild- und Tonausschnitten auf. [mehr …]
Karajan dirigiert Beethovens Fünfte (18:30 – 19:15 Uhr)
Musik (Deutschland 2007) In den 60er Jahren begann die Zusammenarbeit zwischen Herbert von Karajan und dem französischen Filmemacher Henri-Georges Clouzot (1907-1977). Das Ergebnis ist ein Stück Fernseh- und Musikgeschichte. ARTE zeigt den berühmtesten der Filme, den Karajan mit Clouzot gedreht hat: die 5. Sinfonie von Ludwig van Beethoven aus dem Jahr 1966.
Karajan war von Clouzots Arbeit als Filmregisseur fasziniert: Nachdem er dessen Dokumentarfilm "Mystère Picasso" (1956) und den Spielfilm "Unter falschem Verdacht" ("Quai des orfèvres", 1947) gesehen hatte, schlug er ihm vor, einen seiner Auftritte filmisch umzusetzen. So machte Clouzot die Partitur zum Drehbuch, die Musiker zu Schauspielern und passte den Filmschnitt dem Rhythmus der Musik an. Insgesamt haben Herbert von Karajan und Henri-Georges Clouzot sechs Musikfilme von sehr unterschiedlicher Qualität gemeinsam produziert. Da Karajan seine eigenen Vorstellungen davon hatte, wie er selbst und die Musik in Szene gesetzt werden sollten, kam es häufig zu Unstimmigkeiten und schließlich zum Bruch mit Clouzot.
Vor der 5. Sinfonie wird Beethovens "Coriolan-Ouvertüre" in einer Aufzeichnung aus dem Jahr 1974 gezeigt. Dabei führte Karajan in Zusammenarbeit mit seinem Chefkameramann Ernst Wild selbst Regie.
Filmstar Karajan (23:25 – 00:20 Uhr)
Dokumentation (Deutschland 2008) Auf der Bühne ist jedes Konzert einmalig und nicht wiederholbar. Um seine Auftritte dennoch für die Nachwelt zu erhalten, hat Herbert von Karajan das Medium Film für sich entdeckt. Als erster Dirigent entwickelte er ein eigenes Konzept für die visuelle Umsetzung von Konzertaufnahmen. Karajans engste Mitarbeiter erzählen über ihre Arbeit mit dem Maestro als Filmregisseur. [mehr …]
(pt/wa)