Bonn/Berlin (MH) – Klassische Musik ist nach Meinung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier beliebter als es scheint. Konzertbesuche würden nur "immer wieder als eine elitäre Angelegenheit dargestellt, als ein Distinktionsmerkmal für Besserverdienende", sagte er am Donnerstagabend in Bonn. "Viele Freunde der klassischen Musik kommen sich ja selber schon wie eine anachronistische Minderheit vor, die immer kleiner zu werden scheint", erklärte Steinmeier laut vorab verbreitetem Manuskript.
Demgegenüber sei die sogenannte Klassikkrise ein "empirieresistentes Gerede", zitierte er einen Zeitungsartikel. Statistiken zeigten erheblich steigende Zahlen von Konzertabonnenten und Festivalbesuchern. Das Interesse an klassischer Musik sei auch nicht abhängig vom Einkommen. "Ich fand das alles überraschend und erfreulich", erklärte Steinmeier.
Dennoch gebe es keinen Grund zur Zufriedenheit: "Wir können nie genug für musikalische Bildung tun und nie genug Nachwuchshörer zu begeistern versuchen", betonte er. Die Verbindung von höherer Bildung und Schulabschlüssen und dem ausgeprägten Interesse für klassische Musik sei signifikant.
(wa)
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