Oper Nürnberg zeigt kompletten "Ring"-Zyklus

23. Mai 2017 - 09:00 Uhr

Nürnberg – Mit der zyklischen Aufführung des "Ring des Nibelungen" zeigt die Staatsoper Nürnberg vom (heutigen) Dienstag an erstmals seit langem wieder die komplette Opern-Tetralogie. Der österreichische Regisseur Georg Schmiedleitner und Generalmusikdirektor Marcos Bosch beenden damit ihr auf mehrere Jahre angelegtes "Ring"-Projekt. Es war Ende 2013 mit der gefeierten Premiere von "Rheingold" gestartet und im Oktober 2015 mit der verhalten aufgenommenen Premiere der "Götterdämmerung" abgeschlossen worden.

Götterdämmerung

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Der erste "Ring"-Zyklus findet bis zum 4. Juni statt, Zyklus zwei vom 7. bis 18. Juni. Bis auf einige Umbesetzungen orientierten sich die nun in dichter Folge auf die Bühne gebrachten "Ring"-Teile an den Premiere-Inszenierungen der Vorjahre, betonte eine Sprecherin der Staatsoper. Für die Nürnberger Oper sei die komplette Aufführung dennoch ein "Kraftakt": "Uns fehlt der Platz, um vier komplette Bühnenbilder in Bühnenhausnähe zu deponieren. Ein Teil der Bühnenbilder muss deshalb mehrfach zwischen unserem Magazin und dem Opernhaus hin und her gefahren werden".

Schmiedleitner hatte in den vergangenen Jahren von schwülstigen Mythen gereinigte vier "Ring"-Teile auf die Nürnberger Bühne gebracht. Dabei blieb er sich seinem mit vielen Zeitbezügen versehenen Apokalypse-Motiv treu. Beim Publikum waren die vier Teile der Inszenierung allerdings sehr unterschiedlich aufgenommen worden: Während es Schmiedleitners "Rheingold"-Interpretation noch begeistert gefeiert hatte, erntete er mit "Siegfried" im April 2015 laute und vielstimmige Buhrufe. Nach dem Geschmack der Zuschauer hatte Schmiedleitner mit seinen Hartz-IV-Bezügen Wagner wohl allzu krass umgedeutet.

(dpa/MH)

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Viel Applaus für Nürnberger "Götterdämmerung"
(12.10.2015 – 00:18 Uhr)

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