Leipzig/Berlin (MH) – Der lettische Dirigent Andris Nelsons (46) bleibt fünf weitere Jahre Gewandhauskapellmeister des Gewandhausorchesters (GHO) zu Leipzig. Sein bis 2027 laufender Vertrag werde bis zum 31. Juli 2032 verlängert, teilte das Gewandhaus am Freitag mit. Lediglich der Stadtrat müsse dem noch zustimmen.
Nelsons leitet das Orchester seit 2018. Die weitere Verlängerung seines Vertrages sei "bedeutsam für eine konstante künstlerische Entwicklung" des 1743 gegründeten Klangkörpers, sagte Gewandhausdirektor Andreas Schulz. "So haben wir alle eine grundlegende Basis, um die Zukunft gestalten zu können."
"Es ist mir eine Ehre, den unvergleichlichen musikalischen Geist der Kulturstadt Leipzig durch unser Weltklasse-Orchester zu repräsentieren", erklärte Nelsons, der als 21. Kapellmeister in der Geschichte des Ensembles wirkt. "Seit dem ersten Tag unserer Zusammenarbeit habe ich eine besondere menschliche und musikalische Verbindung mit den Musikern des Orchesters verspürt, die sich in unvergesslichen gemeinsamen Momenten entfaltet hat."
Dass Nelsons für eine dritte Amtszeit in Leipzig tätig sein wird, "zeigt seine tiefe Verbundenheit mit seinem Orchester, dem Gewandhaus und der Musikstadt Leipzig", betonte Kulturbürgermeisterin Skadi Jennicke (Linke). Im internationalen Vergleich sei ein so klares Bekenntnis selten.
Nelsons will die Zusammenarbeit des Gewandhausorchesters mit dem Boston Symphony Orchestra (BSO), dessen Chefdirigent er ebenfalls ist, weiter ausbauen. Die Kooperation könne gemeinsame Konzertaufenthalte im Rahmen von Tourneen, Projekte in Boston und/oder Leipzig oder gemeinsame Medienprojekte beinhalten. Auch die Zusammenarbeit der Ausbildungszentren beider Orchester – die Mendelssohn-Orchesterakademie und das Tanglewood Music Center – soll weiter intensiviert werden.
Zudem möchte der Dirigent mit der Ernennung von Gewandhauskomponisten fortfahren und gleichzeitig die Präsenz von Schlüsselwerken im beliebten Kanon des Gewandhausorchesters stärken. Nach dem Erfolg des Schostakowitsch-Festivals im Mai 2025 sollen weitere Komponisten in den Blickpunkt gestellt werden, darunter Beethoven, Tschaikowski, Wagner und Mahler. Auch Zusammenarbeit mit der Oper Leipzig will Nelsons ausbauen.
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(wa)
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