Zeitschrift "Opernwelt" vergibt Kritikerpreise des Jahres 2013

02. Oktober 2013 - 10:27 Uhr

Berlin (mh) – Die Komische Oper Berlin ist "Opernhaus des Jahres", dicht gefolgt vom Nationaltheater Mannheim. Das ergab eine Umfrage unter 50 Musikkritikern in Europa und den USA, die die Zeitschrift "Opernwelt" am Dienstag veröffentlichte. "Orchester des Jahres" wurde die Staatskapelle Dresden. Der Titel "Chor des Jahres" geht an den Chor des Theaters Basel.

"Opernwelt" Jahrbuch

Zur "Nachwuchssängerin des Jahres" wurde die kroatische Mezzosopranistin Diana Haller gekürt, die seit 2010/11 Ensemblemitglied an der Staatsoper Stuttgart ist. Zum Nachwuchs gehöre "im Grund auch (noch)" die "Kostümbildnerin des Jahres", die 1979 geborene Victoria Behr.

Die "Aufführung des Jahres" – "Parsifal" an der Vlaamse Opera in Antwerpen/Gent – wurde von der "Regisseurin des Jahres" Tatjana Gürbacas inszeniert. Die "Wiederentdeckung des Jahres" gelang dem Theater Chemnitz mit der Urfassung von Giacomo Meyerbeers "L’Africaine". In der Rubrik "Uraufführung des Jahres" wurde George Benjamins Stück "Written on Skin" in der Regie von Katie Mitchell ausgewählt, das nach der Vorstellung in Aix-en-Provence europaweit auf Tour war. Hauptdarstellerin Barbara Hannigan ist "Sängerin des Jahres". Mit der Auszeichnung "Dirigent des Jahres" an Lothar Zagrosek werden auch die Leistungen von Chor und Orchester der Deutschen Oper Berlin gewürdigt.

Das "Buch des Jahres" schrieb Holger Noltze. In "Liebestod" habe der Journalist und Hochschullehrer über Verdi und Wagner nachgedacht "und die Brücke von deren Ästhetiken zum heutigen Hörer und Zuschauer geschlagen". Für die "CD des Jahres" sorgte Mezzosopranistin Cecilia Bartoli in der Gesamtaufnahme von Vincenzo Bellinis Oper "Norma".

Als "Ärgernis des Jahres" bezeichneten die Musikkritiker vor allem den fahrlässigen Umgang mit NS-Symbolen auf Opernbühnen. Zunehmend tauchten Braunhemden, Hakenkreuzbinden und Gaskammern in Inszenierungen auf. Meist gehe diese Ausstellung des Bösen jedoch schief und werde zur "Banalität des Blöden". Exemplarisch wurde die "Tannhäuser"-Inszenierung in Düsseldorf genannt – "erst von den Verantwortlichen gebilligt und umgesetzt, nach Publikumsprotesten dann aber eiligst entsorgt", so die Kritiker.

Die vollständigen Ergebnisse der Kritikerumfrage mit Begründungen sind im Jahrbuch 2013 der "Opernwelt" enthalten, das am 02. Oktober 2013 im "Theaterverlag – Friedrich Berlin" erscheint (24,80 Euro).

(wa)

Link:

http://www.opernwelt.de/

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