Sonntag, 13. Oktober 2013 / 11:45 – 12:30 Uhr und 14:55 – 16:15 Uhr
ARTE
Der französische Film-, Theater- und Opernregisseur Patrice Chéreau ist am 7. Oktober 2013 gestorben. Als Hommage wiederholt ARTE eine Folge der Reihe "Square" und eine Dokumentation.
Square (11:45 – 12.30 Uhr)
Themen wie die Einsamkeit des Einzelnen und Gewalt in der Partnerschaft stehen im Mittelpunkt von Patrice Chéreaus Theaterstücken, Kinofilmen und Operninszenierungen. In jedem dieser Künste schuf der Franzose maßgebliche Werke und große Augenblicke, für die man ihn auf der ganzen Welt bewundert. Anlässlich seiner Inszenierung von Richard Strauss' "Elektra" auf dem Opernfestival von Aix-en-Provence wurde die 70. Ausgabe von "Square" aufgezeichnet.
Zu seinen größten Werken im Opernbereich zählt – neben zahlreichen Inszenierungen auf weltbekannten Bühnen von der Mailänder Scala bis zu den besten Häusern in Salzburg und Paris – sein "Jahrhundert-Ring", den er gemeinsam mit dem Dirigenten Pierre Boulez von 1976 bis 1980 auf den Richard-Wagner-Festspielen von Bayreuth aufführte. 2012 inszenierte Chéreau zum dritten Mal in seiner Laufbahn eine Oper auf dem Festival von Aix-en-Provence:
Nach Mozarts "Così fan tutte" (2005) und Janaceks "De la Maison des Morts" (2007) war Richard Strauss' "Elektra", eine Koproduktion mit der New Yorker MET und der Mailänder Scala, seit Sommer 2013 in Aix-en-Provence zu sehen. Weil es auch darin wieder um Einsamkeit und zwischenmenschliche Gewalt geht, war es für Chéreau selbstverständlich, gemeinsam mit dem Dirigenten Esa-Pekka Salonen "das verrückte Rennen mit Elektra aufzunehmen, dieser Frau, deren Schrei der Gesang ist."
Patrice Chereau, Leidenschaft für den Körper (14:55 – 16:15 Uhr)
Dokumentation (Frankreich 2009) Ob Theater, Oper oder Film – Patrice Chéreau war unermüdlich und einer der vielseitigsten Regisseure unserer Zeit. In dem Porträt äußert er sich über seine erste Begegnung mit dem Theater, über seine Eltern, beide Kunstmaler, die in ihm den Kunstsinn weckten, über die Filmregisseure, die seine künstlerische Persönlichkeit formten, und die Mentoren, die ihm bei seinen frühen Theaterarbeiten zur Seite standen.
Chéreau gibt Einblick in sein Handwerk sowie in die Fragen und Zweifel, die ihn bei seiner rastlosen Arbeit begleiten. Dabei zieht er Bilanz über das, was er in seiner Epoche erlebt und erlitten hat, was er jetzt ist und was er noch sucht. Ein facettenreicher Streifzug durch ein Leben, das sich einer Passion verschrieben hat: dem Körper eine Sprache zu geben.
(pt/wa)