Berlin – Die Barenboim-Said-Akademie für junge Musiker aus Nahost hat Richtfest gefeiert. Ein Traum, den er mit der Gründung des West-Eastern Divan Orchestra gehabt habe, werde nun Realität, sagte Dirigent Daniel Barenboim am Montag in Berlin. Die nach dem Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper und dem palästinensischen Literaturwissenschaftler Edward Said benannte Akademie solle ein Ort des friedlichen Miteinanders sein – über die politischen Grenzen des Nahost-Konflikts hinweg.
Rund 100 Studenten sollen im einstigen Bühnenlager der Staatsoper Unter den Linden drei Jahre lang neben Instrumenten-Unterricht ein Studium in Musik und Philosophie absolvieren. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) nannte das vom Bund mitfinanzierte Vorhaben "einen kleinen Beitrag zum Friedensprozess im Nahen Osten".
In einem Teil des ehemaligen Magazingebäudes der Staatsoper entstehen bis Herbst 2016 auf 6.500 Quadratmetern Proberäume und ein Konzertsaal mit 622 Plätzen nach Plänen des US-Architekten Frank Gehry. Von den Baukosten in Höhe von 33,7 Millionen Euro kommen 20 Millionen Euro vom Bund, der Rest wird von Stiftern finanziert.
Der argentinisch-israelische Dirigent Barenboim und Said (1935-2003) hatten 1999 das West-Eastern Divan Orchestra mit Musikern aus arabischen Staaten und Israel gegründet. Es kommt jedes Jahr zu gemeinsamen Proben und Konzertreisen zusammen.
(dpa/MH)
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