Joshua Bell interpretiert Tschaikowskys Violinkonzert

18. Dezember 2016 - 12:03 Uhr

Sonntag, 18. Dezember 2016 / 18:30 – 19:15 Uhr
ARTE

Musik (Tschechische Republik/Frankreich 2016, Erstausstrahlung) Der US-amerikanische Geiger Joshua Bell ist der Star dieses Konzertes in der Prager Philharmonie. Er interpretiert eines der beliebtesten Werke der Violinliteratur, das Konzert von Peter Tschaikowsky. Es spielt die Tschechische Philharmonie unter Jiří Bělohlávek.

Joshua Bell

Joshua Bell

Sein einziges Violinkonzert komponierte Tschaikowsky 1878. Der Geiger Leopold Auer sollte die Uraufführung spielen. Er fand das Stück jedoch unspielbar und lehnte ab. Uraufgeführt wurde es schließlich 1881 in Wien von Adolph Brodsky, der sich sehr für das Werk eingesetzt hatte. Begleitet wurde er von den Wiener Philharmonikern unter Hans Richter. Die Kritik war negativ, besonders der berühmt-berüchtigte Wiener Musikkritiker Eduard Hanslick nahm kein Blatt vor dem Mund. Heute ist das Stück ein Klassiker.

Sein Debüt hatte Joshua Bell 1982 mit nur 14 Jahren unter Riccardo Muti am Pult des Philadelphia Orchestra. Der erste Auftritt in der New Yorker Carnegie Hall 1985 war der Startschuss zur Weltkarriere. Seitdem spielt er mit den größten Orchestern und Dirigenten der Welt zusammen und nimmt eine CD nach der anderen auf. Sein Katalog umfasst inzwischen mehr als 40 Einspielungen, viele davon wurden mit Preisen ausgezeichnet wie dem Mercury, Gramophone oder Echo Klassik. Sein Repertoire umfasst neben den Klassikern des Repertoires, zu denen auch Tschaikowskys Violinkonzert gehört, auch viele Werke der Moderne und von zeitgenössischen Komponisten. Nicht wenige wurden eigens für ihn komponiert.

Seit 2011 ist Joshua Bell auch Leiter der von Sir Neville Marriner gegründeten Academy of St. Martin in the Fields. Joshua Bells Instrument ist übrigens eine Persönlichkeit für sich: Seine "Gibson ex Huberman" ist eine Stradivari, Baujahr 1713, die dem Vorbesitzer, dem polnischen Virtuosen Bronislaw Huberman, gleich zweimal gestohlen wurde.

Die Tschechische Philharmonie zählt zu den besten Orchestern der Welt und kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Antonín Dvořák hat viele seiner Werke selbst dirigiert, und Gustav Mahler hat mit dem Orchester seine 7. Symphonie aufgeführt. Seit 2012 ist wieder, nach einer Pause von 20 Jahren, Jiří Bělohlávek für den Klang des Orchesters zuständig. Der gebürtige Prager und ausgebildete Cellist studierte bei Sergiu Celibidache. Von 1977 bis 1990 war er Chefdirigent der Prager Symphoniker, danach einige Jahre lang erster Gastdirigent und dann Chefdirigent des BBC Symphony Orchestra in London.

(pt/MH)

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