Bad Reichenhall/Berlin (MH) – Die Bad Reichenhaller Philharmoniker sind am Mittwoch in einen Warnstreik getreten. Damit wollten die Musiker ihrer Forderung nach Verhandlungen für einen Tarifvertrag Nachdruck verleihen. "Die verwehrt uns der Arbeitgeber", erklärte der Geschäftsführer der Orchestergewerkschaft DOV, Gerald Mertens.
Der Trägerverein der Philharmonie erklärte indes, zunächst inhaltlich über die Arbeits- und Vergütungsbedingungen der Musiker sprechen zu wollen. Ein Tarifvertrag sei dabei nicht ausgeschlossen, sagte der Geschäftsführende Intendant Stephan Hüfner auf Anfrage. Am Ende könne aber auch eine Vereinbarung mit dem Betriebsrat stehen.
Der 15-minütige Ausstand vor einer Probe war nach Angaben der Deutschen Orchestervereinigung der erste Warnstreik der Bad Reichenhaller Philharmonie in ihrer 146-jährigen Geschichte. Das Ensemble gehöre zu den wenigen Kulturorchestern, deren Mitglieder keine tarifvertragliche Absicherung haben. Der Trägerverein beabsichtige nun, die Arbeits- und Vergütungsbedingungen der Musiker ohne verhandelten Tarifvertrag zu verschlechtern. Dem entgegnete der Intendant, die Orchestermitglieder seien die Musiker durch gültige, unbefristete Arbeitsverträge abgesichert.
(wa)
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