Sir Simon Rattle konzertiert mit Bundesjugendorchester – Gründung einer Stiftung

21. Oktober 2011 - 07:58 Uhr

Das Bundesjugendorchester konzertiert am Sonntag erstmals unter der Leitung von Sir Simon Rattle in der Berliner Philharmonie. Bei diesem Anlass wird die Stiftung Bundesjugendorchester gegründet, für deren Errichtung sich viele ehemalige Mitglieder des Orchesters seit mehreren Jahren engagieren. Auf dem Programm steht die 9. Sinfonie von Anton Bruckner.

Bundesjugendorchester

Sir Simon Rattle, der Chefdirigent der Berliner Philharmoniker, übernahm am Donnerstag die Probenarbeit. Für die 110 Musiker, die zwischen 14 und 21 Jahren alt sind, war das ein ganz besonderer Moment: "Ich bin so aufgeregt", sagte die 19-jährige Ann-Katrin, "mit so jemanden zusammenzuarbeiten. Manchmal schaue ich vom Pult hoch, sehe Sir Simon und kann es nicht glauben". Dabei müssen die jungen Musiker sich nicht verstecken: Viele von ihnen sind mehrfache Preisträger von "Jugend musiziert", haben internationale Musikwettbewerbe gewonnen oder sind Jungstudenten bei renommierten Lehrern.

"Habt keine Angst", gab Rattle den Musikern zu Beginn an die Hand. "Sagt das, was ihr sagen wollt, laut und klar". Seine Ratschläge waren einfach und doch wirkungsvoll: Gebt jeder einzelnen Note eine Bedeutung; spielt ohne Hast; die Musik muss sich immer entwickeln. Die jungen Musiker waren dankbar für die vielen Hinweise, und im Laufe der ersten Probe fanden sie in die Musik.

"Das ist so cool", postete ein Musiker noch aus der Probe heraus ins Internet, "das geht voll ab". Die Musiker holen das Letzte aus sich heraus. Und nicht weniger ist es, was Rattle von ihnen erwartet. "Dieses Crescendo ist das Ende der Welt", sagte Rattle und fügte mit einem Augenzwinkern hinzu: "Es ist nicht schlimm, wenn die Flöten dabei sterben."

Im Zusammenhang mit dem Konzert am Sonntag steht die Gründung der Stiftung Bundesjugendorchester. Für deren Errichtung engagieren sich seit drei Jahren zahlreiche ehemalige Mitglieder und Freunde des Orchesters. Die Schirmherrschaft liegt unter anderem bei der Klarinettistin Sabine Meyer, dem Geiger Christian Tetzlaff und der Rocklegende Gordon Matthew Sumner (Sting). Die Stiftung soll eine zusätzliche Förderung des Orchesters ermöglichen, die künstlerische und pädagogische Arbeit des Bundesjugendorchesters finanziell unterstützen sowie als Anlaufpunkt und Kommunikationszentrum für ehemalige Mitglieder dienen.

Das Konzert findet auf Einladung der Berliner Philharmoniker statt. Die Kooperation zwischen dem Bundesjugendorchester und den Berliner Philharmonikern besteht seit Langem: Seit Jahrzehnten coachen einzelne Musiker der Philharmoniker die jungen Musiker des Bundesjugendorchesters auf den drei Mal im Jahr stattfindenden Arbeitsphasen, und zahlreiche ehemalige Musiker des Jugendorchesters sind heute Mitglieder der Berliner Philharmoniker. "Dieses Konzert stellt einen Höhepunkt in der Zusammenarbeit der Orchester dar und festigt diese Freundschaft; darüber freuen wir uns sehr", erklärte Sönke Lentz, Projektleiter des Bundesjugendorchesters.

(pt/wa)

http://www.bundesjugendorchester.de/

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