Dirigent Barenboim für Anerkennung des Staates Palästina

19. Dezember 2017 - 19:00 Uhr

Hamburg/Berlin (MH) – Der Dirigent und Pianist Daniel Barenboim (75) hat sich für die internationale Anerkennung des Staates Palästina ausgesprochen. "Man kann einen Kompromiss zwischen zwei Völkern, noch nicht einmal zwischen zwei Menschen, erwarten, die einander nicht anerkennen", schreibt Barenboim in einem Gastbeitrag für die Wochenzeitung "Die Zeit". Der Musiker reagiert damit auf die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen und die US-Botschaft dorthin zu verlegen.

Daniel Barenboim

Daniel Barenboim

Angesichts der "unilateralen Entscheidung" der USA appelliere er an den Rest der Welt: "Erkennen Sie Palästina als Staat an, so wie Sie Israel als Staat anerkannt haben", so Barenboim. "Dies wäre kein Schritt gegen Israel, sondern ein Schritt in Richtung einer für beide Seiten tragbaren Lösung." Eine Zweistaatenlösung sei der einzige Weg zu Gerechtigkeit für die Palästinenser und zur Sicherheit Israels. Im Rahmen dessen sähe er "keinerlei Problem damit, Westjerusalem zur Hauptstadt Israels und Ostjerusalem zur Hauptstadt Palästinas zu machen".

Der in Argentinien geborene Barenboim ist in Israel aufgewachsen und besitzt die israelische Staatsangehörigkeit. Zudem wurde ihm die palästinensische Ehrenstaatsbürgerschaft verliehen. Er ist Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper Unter den Linden und Mitgründer des West-Eastern Divan Orchestra, das junge Musiker aus Israel, Palästina und mehreren arabischen Staaten vereint.

(wa)

(Redaktionshinweis: Das "Zeit"-Beitrag lag MH vorab in redaktioneller Fassung vor.)

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