Essen/Berlin (MH) – Opernlegende Christa Ludwig sieht die #MeToo-Debatte im Kunstbetrieb als "Quatsch" an. "Die Besetzungscouch ist so alt wie das Theater", sagte die große Mezzosopranistin der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (Samstag). "Jede junge Frau hat das erlebt. Dann sagt man eben: 'Geh', lass es bleiben!' Aber es gab eben, auch in der Filmwelt, Frauen, die unbedingt die Rolle wollten."
In Bezug auf junge Kolleginnen äußerte sie den Eindruck, dass sie gleichförmig singen und gleich aussehen: "Alle sind sie schlank, alle haben lange Haare, die Nase ist gerichtet. Das mögen auf den ersten Blick Sänger ohne Fehler sein, aber es ist eben auch schrecklich uniform." Große Sänger lebten durchaus auch von ihren Fehlern.
Ludwig war fast 50 Jahre eine der führenden Mezzosopranistinnen der Welt. Sie wirkte als Opernsängerin, gab Liederabende und war Solistin bei Chor- und Orchesterkonzerten. Die vielfach ausgezeichnete Künstlerin feiert am 16. März ihren 90. Geburtstag.
(wa)
(Redaktionshinweis: Der "WAZ"-Beitrag lag MH vorab in redaktioneller Fassung vor.)
Mehr zu diesem Thema:
Link:
© MUSIK HEUTE. Alle Rechte vorbehalten – Informationen zum ➜ Copyright