Sonntag, 01. März 2020 / 17:40 – 18:25 Uhr
ARTE
Dokumentation (Deutschland 2016) Daniel Müller-Schott, einer der erfolgreichsten deutschen Cellisten der Gegenwart, bringt zusammen, was auf den ersten Blick nicht zusammengehört. Für Daniel Müller-Schott haben "Musik und Kunst denselben kreativen Ursprung, in nur menschlich unterschiedlichen Ausprägungen". Er will sich von den Künsten wie auch von der Literatur inspirieren lassen, nicht nur für seine Musik, sondern auch für sein "Mensch-Sein".
In Rotterdam spielt Müller-Schott zusammen mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra unter der Leitung des britischen Dirigenten Sir Mark Elder das Cellokonzert von Edward Elgar. Elgars Cellokonzert, ein Meisterwerk der Spätromantik, hat den jungen Daniel Müller-Schott schon im Teenageralter zu Tränen bewegt, als er es zum ersten Mal hörte.
Für ihn gehört es zum Handwerk eines Musikers, sich mit seinem Instrument auch auf anderen Ebenen auseinanderzusetzen. Wie zum Beispiel, wenn er seinen Cellobauer Dietmar Rexhausen am Schliersee besucht, um weiter am Klang seines Cellos zu arbeiten. Handwerk und Kunst arbeiten hier Hand in Hand, immer wieder verändert der Geigenbauer Kleinigkeiten am Instrument, um dem Cellisten bei der Suche nach dem perfekten Klang zu unterstützen.
Daniel Müller-Schott, dessen Konzerte stets ausverkauft sind, tankt die für seine Auftritte notwendige Kraft in München und genießt es, in seiner Heimatstadt zur Ruhe zu kommen. Hier lebt und arbeitet der 43-jährige Cellist, hier lässt er sich gleichermaßen von den Bergen wie von den Museen inspirieren. Wie Ende Juni, wenn er im Rahmen einer Kunst-Aktion des Lenbachhauses München eine Cello-Sonate von Johann Sebastian Bach unter freiem Himmel spielt, um anschließend gemeinsam mit dem englischen Street-Art Künstler Daniel Mann einen Pavillon mit Graffiti zu verzieren.
In der Auseinandersetzung mit dem Cellokonzert von Elgar verlässt sich Müller-Schott nicht nur auf seinen Instinkt. Für ihn gilt Edward Elgars Cello Concerto als das letzte große Werk des Komponisten, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts nicht nur von Richard Strauss als "erster englischer Moderner" gehandelt wurde. Nostalgie und Abschiedsschmerz, aber auch ein kämpferischer Gestus durchziehen Elgars Cello-Konzert, dessen zentrales Thema Müller-Schott im Geiste Schumanns begreift und in all seiner Vielschichtigkeit zum Klingen bringt.
(pt/MH)
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➜ https://www.daniel-mueller-schott.com
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