Berlin (MH) – Mit großem Beifall hat das Berliner Publikum Péter Eötvös' neue Oper "Sleepless" aufgenommen. Der ungarische Komponist stand bei der Uraufführung seines Werks am Sonntag in der Staatsoper Unter den Linden selbst am Dirigentenpult.
Regisseur Kornél Mundruczó hat die Geschichte eines Paares, deren ausweglose Situation in Gewalt mündet, in surreale Bilder übersetzt. Die Handlung spielt größtenteils im offenen Bauch eines gigantischen Fisches.
Mit berührender Intensität interpretiert die norwegische Sopranistin Victoria Randem die Rolle der schwangeren Alida, die – ähnlich wie Maria in der biblischen Weihnachtsgeschichte – mit ihrem Mann kein Obdach findet.
Der niederländische Tenor Linard Vrielink verkörpert eindringlich den verzweifelten Asle, den die Not seiner Familie zum Morden treibt. Zur Strafe wird er hingerichtet, und Alida bleibt allein mit dem Kind zurück. In weiteren Rollen sind unter anderem Katharina Kammerloher (Mother, Midwife), Hanna Schwarz (Old Woman) und Roman Trekel (Boatman) zu erleben.
Vorlage für Eötvös' in englischer Sprache aufgeführte "Opernballade" ist der Erzählband "Trilogie" des norwegischen Autors Jon Fosse. Mari Mezei, die Ehefrau des Komponisten, verfasste das Libretto. Eötvös dirigiert auch die nächsten Vorstellungen am 1. und 3. Dezember, danach übernimmt Maxime Pascal.
Das 13. Bühnenwerk des Komponisten entstand im Auftrag der Berliner Staatsoper und des Grand Théâtre de Genève. Die Schweiz-Premiere des Stückes ist für Ende März 2022 in Genf geplant.
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(ck/wa)
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