Leipzig/Berlin (MH) – Mit einem Mitsing-Konzert auf dem Leipziger Marktplatz ist das Deutsche Chorfest 2022 am Sonntag zu Ende gegangen. "Endlich wurde nach der Pandemie wieder gesungen und gemeinsam gefeiert." sagte der Präsident des Deutschen Chorverbands (DCV), Christian Wulff. Bei der viertägigen Veranstaltung mit 539 Konzerten sei das Potential der Chöre für den sozialen und friedlichen Zusammenhalt der Gesellschaft seh- und hörbar geworden. "Doch ohne stärkere politische Unterstützung wird die Chorszene die Corona‐Krise nicht bewältigen", betonte Wulff.
350 Chöre mit rund 9.500 Sängern bespielten 27 Bühnen in Leipzig, zumeist bei freiem Eintritt. Die Bandbreite reichte vom Kinderchor bis zum Männergesangsverein und von der Kantorei bis zur Vocal Band. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf dem Bereich Kinder- und Jugendchöre.
Bei dem parallel stattfinden internationalen Chorwettbewerb wurden Preise in elf Kategorien vergeben, darunter an eine Gesangsklasse eines Gymnasiums in Kirchheim unter Teck und die Singschul' der Oper Graz.
Kulturbürgermeisterin Skadi Jennicke (Linke) äußerte sich dankbar, dass die Stadt "ganz Chor" sein durfte. "Ganz sicher haben die Chöre sich von Leipzigs traditionsreichen Kultur- und Musikstätten inspirieren lassen." Im Mittelpunkt des Chorfestes stand auch ein Leipziger Komponist: 2022 jährt sich der Todestag von Felix Mendelssohn Bartholdy zum 175. Mal. Dessen "Elias" und "Lobgesang" konnte das Publikum hören, den "Paulus" sogar mitsingen.
Das Deutsche Chorfest findet seit 2008 alle vier Jahre statt. Bei der dritten Ausgabe im Mai 2016 in Stuttgart boten 400 Chöre insgesamt 700 Konzerte. 2020 wurde die Veranstaltung coronabedingt abgesagt und auf 2022 verschoben. Die nächste Ausgabe findet bereits in drei Jahren, 2025, in Nürnberg statt.
Im DCV sind nach eigenen Angaben die Deutsche Chorjugend und 21 Mitgliedsverbände organisiert, insgesamt rund 15.500 Chöre mit über einer Million singenden und fördernden Mitgliedern.
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(wa)
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