Wien/Berlin (MH) – Die Wiener Staatsoper muss zu Saisonbeginn ihren Spielplan ändern. Anstelle der Wiederaufnahme von Jacques Fromental Halévys "La Juive" werden im September Giacomo Puccinis "La Bohème" und Georges Bizets "Carmen" gezeigt, teilte das Haus am Ring am Freitag mit. Grund für die Programmänderung ist, dass Sonya Yoncheva und Roberto Alagna ihre Auftritte in "La Juive" krankheitsbedingt abgesagt haben.
In "La Bohème" übernimmt Anna Netrebko an drei Abenden die Rolle der Mimi. Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine waren Auftritte der russisch-österreichischen Sopranistin abgesagt worden. Opernhäuser begründeten dies mit Netrebkos unzureichender Distanzierung von dem Krieg. Darauf zog die Sopranistin sich vorübergehend von der Bühne zurück.
Den Rodolfo in "La Bohème" singt Vittorio Grigolo. Der in "La Juive" als Kardinal Brogni besetzte Günther Groissböck verkörpert Colline, George Petean den Marcello. Die Eudoxie der "Juive"-Serie, Nina Minasyan, singt die Musetta. Am Dirigentenpult steht Bertrand de Billy, der die "Juive"-Wiederaufnahme geleitet hätte.
"Die Juive ist eine besonders wichtige Produktion im Repertoire der Staatsoper, aber auch ein besonders anspruchsvolles und selten gespieltes Werk", sagte Direktor Bogdan Roščić. "Es war darum unmöglich, unmittelbar vor Probenbeginn eine so weitreichende Umbesetzung vorzunehmen." Umso dankbarer sei er den nun auftretenden Künstlern für ihre Flexibilität und ihre Bereitschaft, trotz vieler Termin-Kollisionen diese Spielplanänderung zu ermöglichen.
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(wa)
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