Weimar/Berlin (MH) – Die Hochschule für Musik "Franz Liszt" Weimar trauert um Christoph Stölzl. Wie die Einrichtung am Mittwoch unter Berufung auf die Familie mitteilte, starb ihr Altpräsident am Dienstag unerwartet in Evenhausen (Bayern). Der Historiker, Publizist und Kulturjournalist hatte zwölf Jahre an der Spitze der Hochschule gestanden. Er wurde 78 Jahre alt.
Stölzl war im Rahmen der Festwoche zum 150. Hochschuljubiläum im Juni 2022 verabschiedet worden. "Ganz plötzlich hat es unseren hoch geschätzten Kollegen aus dem Leben gerissen", sagte seine Nachfolgerin Anne-Kathrin Lindig. "Wir trauern um einen Menschen, dem Güte, Demut und Bescheidenheit ebenso wichtige Lebensmaximen waren wie das Wissen um die Zusammenhänge in der Welt, um historische Kontexte, vor allem um die Kunst und die Musik."
Der 1944 in Westheim bei Augsburg geborene Stölzl studierte Geschichte, Literaturwissenschaft und Soziologie. Ab 1974 arbeitete er im Bayerischen Nationalmuseum, von 1980 bis 1987 als Direktor des Münchner Stadtmuseums und danach bis Ende 1999 als Gründungs- und Generaldirektor des Deutschen Historischen Museums in Berlin. 2000/2001 war er Berlins Kultur- und Wissenschaftssenator und von 2002 bis 2006 Vizepräsident des Berliner Abgeordnetenhauses. Stölzl ist auch als Publizist in Presse, Rundfunk und Fernsehen tätig gewesen. Von 2010 bis 2022 wirkte er als Präsident der Musikhochschule Weimar.
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(wa)
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