München/Berlin (MH) – Die Musikrechtegesellschaft Gema schüttet erstmals mehr als eine Milliarde Euro an ihre Mitglieder aus. Von 1,178 Milliarden Euro Einnahmen im Jahr 2022 gehen 1,009 Milliarden Euro an Rechteinhaber in aller Welt. "Das Wiederaufleben von Veranstaltungen und Musikaufführungen bedeutet für unsere Mitglieder nach drei harten Jahren eine große Erleichterung", sagte der Vorstandsvorsitzende Harald Heker am Dienstag. Urheber hätten "wie fast der gesamte Musik- und Kulturbetrieb in den vergangenen Jahren große Opfer bringen müssen und diesen Erfolg nun wahrlich verdient".
Die Erträge aus Musikaufführungen stiegen von 248,8 Millionen Euro 2021 um 43,7 Prozent auf 357,5 Millionen Euro. Das sei im Wesentlichen auf eine Erholung des Veranstaltungsmarktes in den Sommermonaten 2022 zurückzuführen. Das Niveau von vor Corona (2019: 407,4 Millionen Euro) wurde jedoch noch nicht wieder erreicht.
Die Musiknutzung in Fernsehen und Radio brachte mit 325,1 Millionen Euro rund 3,9 Prozent weniger ein als 2021. Ursache hierfür seien jedoch vor allem Ausgleichseffekte nach einem starken Anstieg 2020, der auf Sondereffekte aus der Vergangenheit zurückzuführen war. Um buchhalterische Effekte bereinigt sei ein deutlicher Anstieg der Erträge zu verzeichnen, unter anderem hervorgerufen durch Einigungen mit den öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern über neue Rundfunkverträge.
Starke Zuwächse verzeichnete erneut der Online-Bereich. Hier stiegen die Erträge um 26,5 Prozent auf 301,3 Millionen Euro (2021: 248,1 Millionen Euro). Dagegen setzte der Markt für Tonträger seinen Abwärtstrend weiter fort. Die Verkäufe brachten nur noch 54,8 Millionen Euro ein, das sind 9,2 Prozent weniger als 2021 (60,3 Millionen Euro).
Die Gema vertritt nach eigenen Angaben die Urheberrechte von rund 90.000 Komponisten, Textautoren und Musikverlegern in Deutschland sowie von über zwei Millionen Rechteinhabern aus aller Welt.
© MUSIK HEUTE. Alle Rechte vorbehalten – Informationen zum Copyright
(wa)
Mehr zu diesem Thema:
Link: