Sonntag, 21. Mai 2023 / 16:45 – 18:25 Uhr
ARTE
Musik (Deutschland 2023, Erstausstrahlung) Mit seinem "Mahler Festival 2023" stellt das Gewandhausorchester Leipzig die sinfonischen Werke Gustav Mahlers (1860-1911) in den Mittelpunkt. Die Stadt und der Klangkörper versprechen einen einzigartig authentischen Rahmen für das Festival, denn Mahler verbrachte zwei Jahre seines Lebens dort und dirigierte das Gewandhausorchester nahezu täglich. Vom 11. bis 29. Mai sind in Leipzig alle Sinfonien und weitere Werke des Komponisten zu erleben, mit zehn Weltklasseorchestern und führenden Mahler-Interpreten.
ARTE zeigt einen Mitschnitt der 2. Sinfonie, interpretiert vom Gewandhausorchester und dem MDR-Rundfunkchor unter der Leitung von Gewandhauskapellmeister Andris Nelsons. Solisten sind die Sopranistin Nikola Hillebrand und die Mezzosopranistin Gerhild Romberger.
"Warum hast du gelebt? Warum hast du gelitten? Ist das alles nur ein großer, furchtbarer Spaß? Wir müssen diese Fragen auf irgendeine Weise lösen, wenn wir weiterleben sollen." Mit diesen Worten erklärte Gustav Mahler, für den jede symphonische Anstrengung einen existenziellen Akt darstellte, den geistigen Kern seiner 2. Symphonie. Der Funke, der Mahlers Schöpferkraft entzündete, war die Totenfeier für den Dirigenten Hans von Bülow. "Ich habe den ersten Satz 'Totenfeier' genannt, und wenn Sie es wissen wollen, so ist es der Held meiner D-Dur-Symphonie (Symphonie Nr. 1), den ich da zu Grabe trage, und dessen Leben ich, von einer höheren Warte aus, in einem reinen Spiegel auffange."
Bereits 1888, als er in Leipzig als Kapellmeister am Stadttheater angestellt war, begann der Komponist mit ersten Entwürfen, und erst sieben Jahre später wurde das Werk, das alle symphonischen Dimensionen seiner Zeit sprengte, in Berlin uraufgeführt. Mahler selbst stand am Dirigentenpult.
Der dramaturgische Faden führt von der "Totenfeier" über das transzendierende "Urlicht" bis zur letztendlichen "Auferstehung". Das im Finale verwendete Gedicht von Friedrich Gottlieb Klopstock hörte er auf der Beerdigung von Hans von Bülow. Wie Klopstock glaubte auch Mahler an ein ewiges Leben, doch nach seiner Auffassung wird es dem Menschen nicht geschenkt, sondern er muss sich, durch irdisches Leid gereift, selbst erlösen.
(pt/MH)
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