Lübeck/Berlin (MH) – Das Brahms-Institut der Musikhochschule Lübeck (MHL) nimmt zwei neue Briefe des Komponisten in seine Sammlung auf. Johannes Brahms (1833-1897) sei ein virtuoser Briefschreiber, erklärte Institutsleiter Wolfgang Sandberger am Freitag. "Beide Schreiben spiegeln die feine Ironie und den Witz des Komponisten wider und ergänzen unsere Sammlung auf hervorragende Weise."
Durch eine Schenkung erhielt das Institut einen Brief von Brahms an die Sopranistin Antonia Speyer Kufferath (1857-1939). Die von ihm geschätzte Sängerin hatte mehrere Vorschläge für gemeinsame Konzerte unterbreitet, von denen er 1884 aber nur für einen Liederabend in Krefeld zusagte. Das zweite Schreiben hat das Institut bei einem Antiquariat erworben. Darin erwähnt Brahms 1896 gegenüber dem Verleger Fritz Simrock die Anfrage eines Komponisten "Bruhns aus Lübeck", der ihm Klavierstücke widmen will und dafür eine Empfehlung von Brahms erhofft, wovon dieser jedoch nicht begeistert ist.
Die beiden Schriftstücke sollen Mitte Juni der Öffentlichkeit präsentiert werden. Sie ergänzen das Brahms-Briefwechsel-Verzeichnis (BBV). Entstanden als Forschungsprojekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), gehört es zu den weltweit am meisten beachteten Projekten des Lübecker Instituts. In dem digitalen Grundlagenwerk für die Forschung zu Leben und Werk von Johannes Brahms sind knapp 11.000 Schreiben von und an den Komponisten dokumentiert, die weltweit in Archiven, Bibliotheken und Privatbesitz liegen.
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(wa)
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