Hans-Gál-Preis an Confringo Klavierquartett

06. Juni 2024 - 12:28 Uhr

Mainz/Berlin (MH) – Das Confringo Klavierquartett erhält den diesjährigen Hans-Gál-Preis. Das Ensemble zeichne sich "besonders durch hinreißende Interpretationen der Werke der Spätromantik und der beginnenden Moderne aus", teilte die Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur am Donnerstag mit. Die vier jungen Musiker aus Deutschland und Serbien sind während ihres Studiums in Berlin und Hannover zusammengekommen.

Confringo Quartett

Confringo Quartett

Auffallend sei die selten anzutreffende nuancenreiche und poetische Ausdeutung des Klavierparts, eine kammermusikalische Qualität, die sich besonders gut mit den hochmusikalischen, künstlerischen Akzenten der Streicher verbinde und zu Werkdeutungen von hoher Inspiration führe, hieß es in der Jurybegründung. "Diese inneren Maßstäbe prädestinieren das Ensemble in besonderer Weise für das Verständnis und die Interpretation der musikalischen Sprache von Hans Gál."

Der Hans-Gál-Preis wird seit 2020 an ein internationales Nachwuchsensemble vergeben. Die Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert. Die diesjährige Verleihung soll am 13. Dezember stattfinden. Die Feier ist verbunden mit einem Konzert der Preisträger Roberta Verna (Violine), Philipp Sussmann (Viola), Irena Josifoska (Cello) und Viktor Soos (Klavier), bei dem auch ein Werk von Hans Gál aufgeführt wird.

Der Hans-Gál-Preis erinnert an den Komponisten, Musikwissenschaftler und -pädagogen (1890-1987), der von 1929 bis 1933 Direktor des Konservatoriums Mainz war. Wegen seiner ungarisch-jüdischen Abstammung wurde er nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten beurlaubt und emigrierte zunächst nach Österreich, 1938 nach Großbritannien. 1945 wurde er britischer Staatsbürger und unterrichtete bis 1955 an der Universität Edinburgh.

Die Auszeichnung wird von der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz und der Stiftung Villa Musica Rheinland verliehen. Die bisherigen Preisträger waren das Streichquartett Esmé aus Köln, das französische Trio Sōra, das Javus Quartett aus Salzburg und das tschechische Trio Incendio.

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(wa)

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