Frankfurt am Main/Berlin – Der 32-jährige Chinese Daye Lin hat den Solti-Dirigentenwettbewerb gewonnen. Auf den Plätzen folgten der Australier Daniel Smith (30) und Brandon Keith Brown (31) aus den USA, teilten die Veranstalter am Sonntag in Frankfurt/Main mit. "Was hier kreiert wird, ist und soll Weltspitze sein", sagte der Jury-Vorsitzende Rolf-E. Breuer über die Finalisten. Neben Geldpreisen erhalten die Gewinner Einladungen zu Dirigaten des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters bzw. des hr-Sinfonieorchesters sowie anderer Ensembles.
Daye Lin hat unter anderem an der Berliner Hochschule für Musik "Hanns Eisler" studiert. 2009 debütierte er mit dem China Philharmonic Orchestra und der Geigerin Midori beim Beijing Musik Festival. Seit 2010 ist er Chefdirigent des Guanghzou Symphony Orchestra. Außerdem leitete er Konzerte mit Stars wie Lang Lang oder Sarah Chang. – Daniel Smith gab im Alter von 16 Jahren sein Dirigier-Debüt mit dem Sydney Symphony Orchestra. Nach zahlreichen Wettbewerbserfolgen entwickelte er sich zu einem weltweit gefragten Musiker, der unter anderem die Göteburger Symphoniker dirigierte. Festivalauftritte führten den in Sydney und Rom Lebenden außerdem in die USA und nach Europa. – Brandon Keith Brown ist Dirigent des Jugendorchesters von Omaha. 2011 wurde er von den Wiener Philharmonikern zum Operncamp für Jugendliche der Salzburger Festspiele eingeladen. Beim Castleon Festival in Virginia war er Assistent von Lorin Maazel. Als Gastdirigent ist er unter anderem mit dem Orchestra of the Age of Enlightenment und verschiedenen internationalen Jugendorchestern aufgetreten.
Beim öffentlichen Abschlusskonzert in der Alten Oper Frankfurt leiteten die Preisträger das hr-Sinfonieorchester mit Werken von Carl Maria von Weber, Richard Wagner und Johann Strauß. Zudem dirigierten alle drei Kandidaten jeweils die 2. Suite aus Mauice Ravels "Daphnis und Chloë".
Für den 6. Internationalen Dirigentenwettbewerb "Sir Georg Solti" hatten sich 405 junge Dirigentinnen und Dirigenten zwischen 20 und 35 Jahren aus 70 Ländern beworben. Davon waren 22 zu den Vorrunden eingeladen worden, aus denen die drei Finalisten hervorgegangen sind.
Zum letzten Mal stand der Wettbewerb unter der Verantwortung seines Gründers Karl Rarichs, der sich aus Altersgründen zurückzieht. Gabrielle Solti, die Tochter des Dirigenten und Namensgebers dankte Rarich "für alles, was Sie im Sinne Sir Georg Soltis für den Dirigentennachwuchs getan haben". Planung und Durchführung des Wettbewerbs übernimmt Burkhard Bastuck, der bereits Jurymitglied war. Der Vorstandsvorsitzende der Frankfurter Museums-Gesellschaft ist ausgebildeter und aktiver Jurist und Konzertpianist.
Der 7. Solti-Dirigentenwettbewerb findet 2014 statt.
(wa)
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