"Es wäre gut, dass ein Mensch würde umbracht für das Volk"

26. März 2013 - 09:07 Uhr

Donnerstag, 28. März 2013 / 23:45 – 01:45 Uhr
RBB-Fernsehen

Spielfilm (Deutschland 1991) Regisseur und Drehbuchautor Hugo Niebeling hat die "Johannespassion" von Johann Sebastian Bach dramatisiert: Musik, Schauspiel, Sprache, Gesang, Tanz und Architektur vereinen sich zu einem Gesamtkunstwerk nach dem Vorbild der griechischen Tragödie. Die Darsteller sind Schauspieler, sie gestalten die Charaktere, sie sprechen ihre Texte, sie flüstern und schreien, treiben die Handlung auch optisch voran. Die Musik von Bach bleibt unangetastet, überlagert die Szenen wie auf einer zweiten mystischen Ebene.

Christoph Quest als Jesus

Die filmische Umsetzung von Bachs Johannespassion nimmt den Leidensweg Jesu in den Fokus und gipfelt in den Verhören und der Verurteilung durch Pontius Pilatus. Diese einzigartige Melange aus Musical, Theater und Tanz folgt Kapitel 18 und 19 des Johannes-Evangeliums und ist durchsetzt mit Kirchenliedern sowie zwei Versen aus dem Matthäus-Evangelium. Musikalische Grundlage des Films ist die gefeierte Aufnahme des Bach-Dirigenten Karl Richter mit dem Münchner Bach-Chor und Bachorchester aus dem Jahr 1964.

Ort des Geschehens ist der Dom zu Speyer mit seiner tausendjährigen Krypta: Hier hat Hugo Niebeling die Bachsche Passion in Szene gesetzt und in den Mittelpunkt die Konfrontation von Jesus und Pilatus gestellt. Niebelings aufwendige, theatrale Filminszenierung ist ein imposanter, filmischer Gottesdienst.

(pt/wa)

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