Weizsäcker, Hampson und Lüpertz erhalten Mendelssohn-Preis

05. Juli 2013 - 11:18 Uhr

Leipzig/Berlin (mh) – Der Internationale Mendelssohn-Preis wird in diesem Jahr an Richard von Weizsäcker, Thomas Hampson und Markus Lüpertz verliehen. Das gab der Vorsitzende der Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Stiftung, Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung, am Donnerstag in Leipzig bekannt. Mit dem Preis werden Persönlichkeiten geehrt, die sich im Sinne Mendelssohns hinsichtlich schöpferischer Vielfalt, aufgeschlossenem Denken und kosmopolitischem Handeln verdient gemacht haben. Überreicht werden die Ehrungen am 28. September 2013 im Rahmen eines Festkonzerts im Leipziger Gewandhaus.

Mendelssohn-Preis

Richard von Weizsäcker erhält den Mendelssohn-Preis in der Kategorie "Gesellschaftsliches Engagement". Der Bundespräsident a.D. setzte sich für demokratische und christliche Werte ein und fördere die Suche nach Konsens. Zudem finde er klare Worte zu komplexen gesellschaftlichen und politischen Themen. "Große Beachtung und Anerkennung erlangte Dr. Richard von Weizsäcker mit seiner Rede am 8. Mai 1985 anlässlich des 40. Jahrestages des Endes des 2. Weltkrieges, in der er an einen verantwortungsbewussten Umgang mit der NS-Vergangenheit appellierte und diesen Tag erstmals in der Geschichte der damaligen Bundesrepublik Deutschland als 'Tag der Befreiung' nannte", hieß es in der Begründung.

Mit dem amerikanischen Bariton Thomas Hampson werde ein hochgeschätzter Musiker geehrt, der sich in mehr als 80 Opernpartien auf den großen Bühnen der Welt einen Namen gemacht hat. Durch intensive Beschäftigung mit dem Kunstlied-Repertoire sei er ein Meister dieses Faches geworden. Für seine Einspielungen von Mendelssohn-Werken erhielt er beste Rezensionen. Mit der 2003 gegründeten "Hampsong Foundation" unterstützte er junge Talente durch Meisterkurse, Forschungsseminare und Konzertprojekte.

Markus Lüpertz, einer der bekanntesten und renommiertesten zeitgenössischen Künstler, werde für sein universales Künstlertum geehrt. Er fühle sich der Musik stark verbunden und schöpfe aus ihr immer wieder Inspiration für seine Werke. Als passionierter Jazz-Musiker spiele er Klavier und trete gelegentlich mit befreundeten Musikerkollegen wie Frank Wollny auf, der bei einem Konzert im Gewandhaus-Foyer über ihn sagte: "Alle Energie, die beim Malen verloren geht, kommt am Piano wieder rein." Lüpertz wird in der Kategorie "Bildende Kunst" geehrt.

Das musikalische Programm der Preisverleihung gestalten Markus Lüpertz & Band, Gewandhausorganist Michael Schönheit sowie Maestro Kurt Masur und das Gewandhausorchester. Der Erlös aus einem anschließenden Dinner von Sterne-Koch Tim Raue kommt der Erweiterung des Museums im Mendelssohn-Haus zugute. Bis zum 3. Februar 2014, dem Geburtstag des Komponisten, entsteht ein zusätzlicher Bereich, der mittels innovativer Ideen den Besuchern ein eindrucksvolles Bild über das Wirken Mendelssohns bietet. Zu den Besonderheiten gehört das "Effektorium", in dem man selbst als Dirigent ein Orchester leiten kann.

Seit 2007 verleiht die Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Stiftung den "Internationalen Mendelssohn-Preis zu Leipzig". Preisträger vergangener Jahre sind Kurt Masur, der Thomanerchor Leipzig mit Thomaskantor Georg Christoph Biller, Harald Schmidt, Peter Schreier, Marcel Reich-Ranicki, Iris Berben, Lang Lang, Riccardo Chailly, Helmut Schmidt, Anne-Sophie Mutter und Peter Sloterdijk.

(wa)

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http://www.mendelssohn-preis.de/

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