Sonntag, 18. August 2013 / 14:20 – 15:15 Uhr
ARTE
Dokumentation (Frankreich 2010) Die 1830 komponierte "Symphonie fantastique" von Hector Berlioz ist ein Schlüsselwerk der sogenannten Programm-Musik und eines der wichtigsten der französischen Romantik. Bei Berlioz ist alles Drama: Die Themen sind Personen, das Orchester ist ein szenischer Ort, die Musiker – auch der Dirigent – werden zu Akteuren. Michel Follin beschreibt die Entstehungs- und Wirkungsgeschichte des Werkes.
Für die künstlerische Bewegung der damaligen Zeit ist Berlioz' kühne "Symphonie fantastique" ein revolutionäres Manifest, das den Weg für die Musik des 20. Jahrhunderts ebnet. Gleich einem klassischen Drama teilt Berlioz sein "drame musical" in fünf Sätze, in denen er sein Leitmotiv, das Motiv der Geliebten, verarbeitet.
Drei zeitgenössische Komponisten, für die Berlioz ein wichtiger Teil ihrer musikalischen Landschaft ist, erzählen von ihrer besonderen Beziehung zur "Fantastique" und analysieren Form und Originalität des Werkes: der Brite George Benjamin, der Deutsche Wolfgang Rihm sowie der Franzose Philippe Leroux. Biograf David Cairnes gibt spannende Einblicke in Leben und Wirken von Hector Berlioz, der von sich selbst sagte "Mein Leben ist ein Roman, der mich sehr interessiert."
Den musikalischen Rahmen bestreitet Gustavo Dudamel, der im Oktober 2009 an der Spitze des Orchestre philharmonique de Radio France und des Simón Bolívar Jugendorchesters aus Venezuela eine außergewöhnliche Interpretation der "Symphonie fantastique" zu Gehör brachte. Im Pariser Pleyel-Saal ließen die 160 Musiker Berlioz' Meisterwerk in einer ganz eigenen Interpretation erklingen.
(pt/wa)
Gustavo Dudamel dirigiert Berlioz’ Symphonie fantastique
Weitere Episoden von "Große Werke entdecken"