Samstag, 21. September 2013 / 22:35 – 23:20 Uhr
3sat
Dokumentation (Deutschland 2013, Erstausstrahlung) "Der eine mag ihn stark und schwarz geröstet, der andere mild, mit drei Stück Zucker und einem Schuss Milch. So findet jeder sein eigenes Rezept – bei Kaffee wie bei Verdi", sagt der Tenor Jonas Kaufmann über seinen Lieblingskomponisten und dessen Musiksprache.
Die Dokumentation von Michael Wende führt zu Originalschauplätzen aus Giuseppe Verdis Leben – nach Mailand, Parma, Busseto, der Villa Sant’Agata und der Casa Verdi, einem Altersheim für Musiker, das Verdi gestiftet hat und in dessen Gruft er und seine Frau beerdigt sind. Überall begegnet man Menschen, die sich noch heute für das Werk wie für die Person Giuseppe Verdi begeistern, als wäre er einer von ihnen.
Verdi variierte und verfeinerte im Laufe seiner über 50-jährigen Karriere als Opernkomponist das Genre derart, dass er heute als Begründer des italienischen romantischen Musikdramas gilt. Ausgangspunkt seines schöpferischen Prozesses war immer die Auseinandersetzung mit dem Libretto. Daher liegt das Hauptgewicht in allen Bühnenwerken Verdis auf den Stimmen.
Jonas Kaufmann ist aktuell nicht nur einer der besten, sondern auch der populärsten Tenöre weltweit. "Verdi erlaubt eine große Freiheit der Interpretation", erklärt er, was für ihn das Besondere am Werk des Komponisten sei. Mit einer Premiere des "Troubadour" eröffnete der Tenor am 27. Juni 2013 die Opernfestspiele in seiner Heimatstadt München. Die Vorstellung war ausverkauft, auf dem Schwarzmarkt wurden astronomische Preise für die Tickets gezahlt. Als gefeierter Verdi-Spezialist ist Kaufmann auch als Don Carlo zu hören, neben München auch in London und bei den Salzburger Festspielen.
(pt/wa)