Große Oper. Verdi

08. Oktober 2013 - 10:53 Uhr

Dienstag, 08. Oktober 2013 / 22:45 – 23:45 Uhr
Bayerisches Fernsehen

Musikdokumentation (Deutschland 2012, Erstausstrahlung) Ein Zeitungsmitarbeiter bekommt spät abends den Auftrag, einen Bericht über eine Opernaufführung zu schreiben. "Sollte den nicht Frau …?" Widerspruch ist zwecklos, Abgabe am nächsten Morgen. "Aber ich bin doch der Grafiker!"

Calleja, Petibon

An der Bayerischen Staatsoper hat Árpád Schilling im vorigen Jahr die Oper "Rigoletto" von Giuseppe Verdi neu inszeniert. Die Spielfilm-Doku von Michael Wende und Andreea Varga taucht von der ersten Probe an in die Entstehung ein. Der Film begleitet die Sänger, den Regisseur, die Bühnen- und Kostümbildner und den Dirigenten bis zur Premiere.

Unter den Augen der Zuschauer arbeitet sich der Grafiker in die Oper und speziell in die Inszenierung des ungarischen Regisseurs ein. Mit zunehmender Leidenschaft bewegt er sich hinter den Kulissen des Opernhauses. Gerade weil er alles mit nichtfachmännischen, aber neugierigen Augen sieht, findet er Antworten auf Fragen, die der Feuilletonredakteurin wohl nie kämen: Wozu der Aufwand? Was würde wohl Verdi denken, wenn er heute sein Werk sähe? Und was ist es, das so viele Menschen an Oper fasziniert?

Michael Wende und Andreea Varga – die Macher des preisgekrönten Films "Der Taktstock" – haben ein ganz eigenes Bild-Ton-Format entwickelt. Auf faszinierende Art verbinden sie Film und Standfoto, Kommentar und Handlung, Sprache und Schrift und heben so die Grenzen zwischen den verschiedenen Ebenen auf. Mit kluger Recherche und viel Witz gelingt es ihnen, Neulingen die Welt der Oper nahe zu bringen und gleichzeitig Opernfans neue Perspektiven zu eröffnen.

Dirigent und Sänger

In spannenden Interviews kommen unter anderem die Sopranistin Patricia Petibon, Opern-Regisseur Árpád Schilling und viele Beteiligte der Inszenierung zu Wort. Der Tenor Joseph Calleja etwa erklärt kurz und eindrucksvoll den Unterschied zwischen Pop- und Operngesang. Selbst der Komponist Giuseppe Verdi spielt mit. Als vom Grafiker gezeichnete Animationsfigur stellt er die alles entscheidende Frage: "Ist die Oper gut oder ist sie schlecht?" Die Antwort darauf kann jeder Zuschauer für sich selbst finden – wenn sich der Vorhang hebt …

(wa)

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