Vor Eröffnungskonzert: "Herz der Elbphilharmonie beginnt zu schlagen"

11. Januar 2017 - 15:45 Uhr

Hamburg – Musikfans in aller Welt haben ein neues Ziel: Nach knapp zehn Jahren Bauzeit sollte die Hamburger Elbphilharmonie am Mittwochabend mit einem Konzert des NDR Elbphilharmonie Orchesters eröffnet werden. "Mit dem ersten Konzert im Großen Saal beginnt das Herz der Elbphilharmonie zu schlagen", sagte Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) zuvor auf einer Pressekonferenz mit rund 300 Journalisten. Auch Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wollten zur Eröffnung des neuen Konzerthauses an die Elbe kommen, um "das neue Architekturwunder" zu bestaunen und dem ersten Konzert im Großen Konzertsaal zu lauschen.

Pressekonferenz Elbphilharmonie

Pressekonferenz Elbphilharmonie

"Hamburg setzt mit der Elbphilharmonie ein unübersehbares Zeichen für die große Bedeutung, die Kunst und Kultur in einer freien Gesellschaft zukommt", sagte Scholz. Der Bau der Elbphilharmonie sei auch eine Einladung an die Welt, "nach Hamburg zu kommen, dieses außergewöhnliche Haus zu besuchen und die Kraft der Musik zu erleben". Die Entstehungsgeschichte des Hauses sei "eine schwere Geburt" gewesen, aber jetzt hätten die Hamburger "das Kind" adoptiert.

Nach Meinung von Architekt Jacques Herzog übertrifft die Elbphilharmonie "alles an Komplexität", was sein Büro je entworfen hat. Die Elbphilharmonie sei auch ein Beispiel dafür, was in einer demokratischen Kultur geschaffen werden könne.

Generalintendant Christoph Lieben-Seutter sagte, er sei glücklich, "weil die Elbphilharmonie noch viel fantastischer geworden ist, als wir uns das in zehn Jahren vorstellen konnten". Bis Anfang Juli sind alle Konzerte ausverkauft, auch die Karten von Zusatzkonzerten seien in kurzer Zeit vergriffen. "In den ersten zwei Spielzeiten werden wir sicherlich keinen Saal sehen, der leer ist", prophezeite der Intendant. Er hoffe, dass das Haus in zwei Jahren dann so gut laufe, dass die Menschen auch gerne wieder kommen. Die Elbphilharmonie werde wie in der ersten Saison eine große Bandbreite an Konzerten anbieten.

Der Grundstein für die Elbphilharmonie auf einem alten Kaispeicher an der Spitze der Hafencity nahe den Landungsbrücken wurde bereits am 2. April 2007 gelegt. Eigentlich sollte das gläserne Konzerthaus der Architekten Herzog & de Meuron bereits 2010 eröffnen. Das Gebäude umfasst neben dem großen Konzertsaal mit 2.100 Plätzen noch einen kleinen Konzertsaal, ein Hotel mit 244 Zimmern und 44 Eigentumswohnungen.

Die Kosten stiegen für die Steuerzahler von 77 auf 789 Millionen Euro. Mittlerweile haben bereits 500.000 Menschen die öffentliche Plaza in 37 Metern Höhe besucht, die seit dem 5. November geöffnet ist. Die erste Konzertsaison bis Anfang Juli ist nahezu ausverkauft.

(dpa/MH)

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