Berlin (MH) – "Valentina" ist die erste Oper des lettischen Komponisten Arturs Maskats. Das Stück basiert auf den Lebenserinnerungen der Filmhistorikerin Valentina Freimane. Am (heutigen) Dienstag gastiert die Lettische Nationaloper mit dem Werk an der Deutschen Oper Berlin, wie das Haus mitteilte. Die Titelpartie übernimmt die international gefeierte lettische Sopranistin Inga Kalna. Am Pult steht Modestas Pitrenas.
"Valentina"
Das von Viestur Kairish inszenierte Stück beleuchtet die Geschichte Lettlands zwischen 1939 und 1944. Diese Zeit war nicht nur für die politische Zukunft und Kultur des Landes, sondern auch für das Zusammenleben der verschiedenen Ethnien Lettlands von entscheidender Bedeutung.
Die 1922 geborene Valentina Freimane verbrachte ihre Kindheit in Riga und Berlin, wo ihr Vater als Anwalt etwa für die UFA-Studios arbeitete. Ihre Mutter gehörte zu den tonangebenden Figuren der Gesellschaft und stand in engstem Kontakt mit den Filmgrößen der damaligen Zeit. Nach Riga zurückgekehrt, wurde die Familie Opfer des Holocaust: Während ihre Eltern und ihr Ehemann ermordet wurden, überlebte Valentina Freimane selbst den Krieg in einem Versteck. Heute lebt die 93-Jährige in Berlin.
Die Lebensgeschichte Freimanes, die sie in ihrem Buch "Adieu, Atlantis" beschrieben hat, sei unauflöslich mit der Geschichte Lettlands und Europa verknüpft, sagt der 1957 geborene Komponist Arturs Maskats. Dennoch sei die Oper "Valentina" mehr als ein politisches Stück: "Durch alle Ereignisse scheint die Geschichte tiefster Gefühle und einer großen Liebe."
Die Oper ist im Rahmen des Programms Rigas als Kulturhauptstadt Europas entstanden und wurde am 4. Dezember 2014 in der lettischen Hauptstadt uraufgeführt. Das Berliner Gastspiel steht unter der Schirmherrschaft der Außenminister Deutschlands und Lettlands, Frank-Walter Steinmeier und Edgars Rinkēvičs. Es ist die einzige Vorstellung in Deutschland.
(wa)
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