William-Steinway-Ausstellung in Seesen eröffnet

19. Juli 2012 - 13:22 Uhr

Eine Sonderausstellung über das Leben des Klavierbauers William Steinway wurde am Mittwoch im Städtischen Museum Seesen eröffnet. Autor Dirk Stroschein stellte in der Vernissage seine Spurensuche nach der vielschichtigen Persönlichkeit William Steinway vor, sagte Museumsleister Friedrich Orend auf Anfrage. Die Sonderschau ist bis 30. September 2012 zu sehen und ergänzt die Dauerausstellung über Henry E. Steinway, den Gründer von "Steinway & Sons".

Ausstellungs-Plakat

William Steinway wurde 1835 in Seesen im Braunschweiger Land als Wilhelm Steinweg geboren. Er war einer der Söhne von Heinrich Engelhard Steinweg, der in der Harzstadt seine ersten Instrumente baute. 1850 wanderte die Familie nach New York aus, wo der Vater unter dem Namen Henry E. Steinway eine Piano-Manufaktur gründete. Damit begann die Erfolgsgeschichte einer Familiendynastie, die mit ihren Qualitätsprodukten bis heute die Welt "überflügelt".

Nach dem Tod des Vaters 1871 übernahm William die Leitung des Unternehmens und schuf innovative Marketingstrategien. Enge Kontakte zu den Künstlern, den "Steinway Artists", und sein kulturelles Engagement in New York machten William Steinway zum "Mr. Music" seiner Zeit. Der politisch gut vernetzte Deutsch-Amerikaner war der Prototyp eines Unternehmers. Für seine Mitarbeiter schuf er eine eigene Siedlung mit Wohnungen, Kirche, Bücherei und Kindergarten. Steinway war an den ersten Planungen zur New Yorker U-Bahn beteiligt, und er hielt das Patent für das Daimler-Automobil. Sogar das Bürgermeisteramt ist ihm angetragen worden. Seine Geburtsstadt Seesen, die er regelmäßig besuchte und finanziell unterstützte, ernannte ihn 1888 zum Ehrenbürger.

Dirk Stroschein ist freier Mitarbeiter am William Steinway Diary Project des Smithsonian Instituts in Washington sowie Autor des NDR-Hörfunk-Features "Von Steinweg zu Steinway" und Co-Autor des Buches "Steinway-Kurpark. Das grüne Juwel in Seesen". Während mehrerer Recherchereisen in New York und Washington hat Stroschein in den letzten Jahren jene Orte besucht, an denen William Steinway seine Spuren hinterlassen hat.

(wa)

Link:

http://www.museum-seesen.de/

 

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