(mh) – Den großen Schatz jüdischer Musik wollen die Thüringer Tage der Synagogenmusik ab Mittwoch einer breiten Öffentlichkeit vorstellen. Neben Konzerten in Weimar und Berkach findet ein internationales Symposium zur Ausbildung jüdischer Kantoren statt. Ein historisches Ereignis stellt der Freitagabend-Gottesdienst in der Alten Synagoge Erfurt dar, der erste seit der Zerstörung der jüdischen Gemeinde Erfurts im 14. Jahrhundert.
Jüdischer Gottesdienst
Beim Eröffnungskonzert interpretieren führende Kantoren der Welt gemeinsam mit den besten Kantorenstudenten des Abraham Geiger Kolleg und dem Kammerchor der Weimarer Musikhochschule bedeutende Werke der Synagogenmusik. Auf dem Programm stehen unter anderem die Werke "Kiddush" von Kurt Weill und Lazar Weiner, "Sim Shalom" von Lawrence Rush, "Deutsche Kedusha" von Louis Lewandowski und "Adonai malach" von Leon Kornitzer (Festsaal Fürstenhaus, 20:00 Uhr).
Zentrales Ereignis der "Tage der Synagogenmusik" ist das internationale Symposium "Ausbildung jüdischer Kantoren: Geschichte, Standorte, Perspektiven" am Donnerstag und Freitag im Hörsaal des Hochschulzentrums am Horn der Weimarer Musikhochschule. Dieses wird begleitet von einem Konzert synagogaler Musik in der Synagoge Berkach (10. Juli, 18:00 Uhr). Den Abschluss bildet ein Sabbatmorgen-Gottesdienst am 12. Juli in der Neuen Synagoge Erfurt.
Veranstalter sind die Hochschule für Musik "Franz Liszt" Weimar, die Jüdische Landesgemeinde Thüringen sowie das Abraham Geiger Kolleg Potsdam. Inhaltlich federführend ist Prof. Jascha Nemtsov, der seit Sommer 2013 in Weimar den europaweit ersten Lehrstuhl für die Geschichte jüdischer Musik innehat. Als Schirmherr fungiert Thüringens Kulturminister Christoph Matschie.
(wa)
Musikwissenschaftler Jascha Nemtsov: "Jüdische Gesänge bis zu 2.000 Jahre alt"
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