KLASSIK.TV NEWS – Luisa Miller, Kirov Classics, Aaron Copland, Leopold Mozart

14. November 2014 - 20:00 Uhr

Berlin (Klassik.TV) – Diese Woche freuen wir uns, eine Reihe neuer Werke auf Klassik.TV präsentieren zu dürfen. Außerdem fallen auf diese Woche die Geburtstage von Aaron Copland und Leopold Mozart. Zwei Musiker, die verschiedener nicht sein könnten, aber beide ihren verdienten Platz in der Musikgeschichte haben.

Neu auf KLASSIK.TV: Giuseppe Verdi – Luisa Miller

"Luisa Miller"

"Luisa Miller"

An dieser Neuerscheinung auf Klassik.TV sind zwei Dinge besonders bemerkenswert: Zunächst die Tatsache, dass auch Opernhäuser, die nicht zu den TOP 100 der Welt zählen, bemerkenswert gute, authentisch gespielte und grandios musizierte Produktionen hervorbringen, wie in diesem Fall. Die zweite Überraschung ist, wie grandios diese etwas seltener gespielte Verdi-Oper nach dem Drama 'Kabale und Liebe' von Friedrich Schiller ist, wenn sie so gut inszeniert ist. 'Luisa Miller' zählt zur letzen Oper, die Verdi in den 'Galeerenjahren' schrieb. Danach folgte die 'Trilogia populare' mit 'Rigoletto', 'La traviata' und 'Il trovatore', die Verdis Weltruhm begründete und damit 'Luisa Miller' ein wenig zu Unrecht ins zweite Glied rücken liess. Doch – schauen und hören Sie selbst…

WERK ANSEHEN

Neu auf KLASSIK.TV: Kirov Classics

Kirov Ballett

Kirov Ballett

Die Geschichte des Tanzes in Russland datiert zurück bis 1738, dem Jahr, in welchem der französische Tanzmeister Jean Baptiste Lande in St. Petersburg eine Tanzschule gründete, die in erster Linie für die Kinder der Bediensteten am Zarenhof gedacht war. Damit begründete der Zarenhof eine Tradition, die sich vor allem durch den legendären Marius Petipa, dem Vater und Inbegriff des romantischen Balletts, bis hin ins 20. Jahrhundert, dem Zeitalter so mancher revolutionären Veränderung, fortsetzte. Auch in der anbrechenden Moderne gingen wichtige Erneuerungen vom St. Petersburger Ballett aus. Diese traten besonders in den Arbeiten von Mikhail Fokine zutage, und ebenso im Wirken von Sergej Diaghilew und seiner Truppe "Les ballets russes", die ab 1909 Westeuropa eroberten und damit für die eigentliche Wiedergeburt des klassischen Balletts verantwortlich zeichneten. Solch bedeutende Tänzer, wie sie die St. Petersburger Schule hervorbrachte – Karsavina, Pavlowa und Nijinskij sind nur einige von ihnen – , etablierten in enger Zusammenarbeit mit den kreativen, fortschrittlichen Choreografen einen neuen Genius des Tanzes, die besondere Aura des sogenannten "russischen Balletts". Mit den Kirov Classics werden einige der größten Höhepunkte ihrer traditionsreichen Geschichte und Gegenwart gefeiert.

KIROV CLASSICS AUF KLASSIK.TV

Zum Geburtstag von Aaron Copland

Bernstein dirigiert Copland

Bernstein dirigiert Copland

"Wer solch eine Musik schreibt, wird wohl später einen Mord begehen", schrieb ein Kritiker über ein Frühwerk von Aaron Copland. Das zeigt nur, wie falsch Kritiker manchmal liegen können. Aaron Copland (1900-1990), der vielleicht amerikanischste unter den amerikanischen Komponisten, entwickelte seinen ganz unverkennbaren Stil durch eine Verquickung der verschiedensten Einflüsse: populäre oder Folk-Musik, die Musik Süd- und Nordamerikas oder auch europäische Kunstmusik. 1937 wurden Bernstein und Copland Freunde, wobei er – als Bernsteins Kompositionslehrer – der vielleicht stärkste Einfluss auf den Komponisten Bernstein war. Coplands 3. Symphonie ist für Bernstein ein ganz besonderes Werk: Er dirigierte sie mehrere Male während seiner triumphalen Tour durch Israel mit den Israel Philharmonic im Jahr 1948. Die Symphonie selbst – komponiert in den Jahren 1944 bis 1946 – ist ein ausdrucksstarkes Werk durchdrungen von einer teils packenden Schlichtheit. Leonard Bernstein dirigiert hier das New York Philharmonic Orchestra, mitgeschnitten in der Jahrhunderthalle in Hoechst im Jahr 1986.

AARON COPLAND – 3. SYMPHONIE

Zum Geburtstag von Leopold Mozart

Don Giovanni

Don Giovanni

Es gibt unzählige Spekulationen darüber, wie viel vom strengen Vater Leopold in der Figur des "steinernen Gast" aus "Don Giovanni" steckt. Tatsache ist, dass zeitgleich zu Wolfgang Amadés Hochzeit mit Constanze, einer "Weberischen", das Verhältnis zwischen den beiden merklich abkühlt. Während eines Besuches in Wien kritisiert Leopold, dass Wolfgang dünner geworden sei, und dass in der Wohnung Kleidungsstücke herumlägen, abgesehen vom Gerede über die Finanzlage Mozarts und vieles mehr. Auch in den Briefen Leopolds an Wolfgangs Schwester "Nannerl" taucht dieser nur noch ohne Namensnennung als "dein Bruder" auf.

Aus der Mozart-Forschung wissen wir, wie sehr der junge Wolfgang Mozart den Klang der Trompeten fürchtete, die ja zu seiner Zeit, in der es keine Sirenen gab, immer noch öffentliches Hoheitszeichen (daher "Mit Pauken und Trompete", sprich: höchst offiziell) waren. Genau diese Instrumente, Pauken und Trompeten, nutzt Mozart, um den Steinernen Gast einzuführen. Obwohl er sich von der Umklammerung Leopolds befreit hatte, steckte er möglicherweise noch als angstbesetztes Objekt im Kopf von Wolfgang. Aber sehen Sie selbst…

DON GIOVANNI – DER STEINERNE GAST

Link:

http://www.klassik.tv

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