Dresden – Das Orchestra dell' Accademia Nazionale di Santa Cecilia hat mit seinem Dirigenten Sir Antonio Pappano bei den Dresdner Musikfestspielen für Furore gesorgt. Mit der 2. Sinfonie von Jean Sibelius zeigten die Musiker am Freitagabend ihre ganze Klasse und bezauberten das Publikum in der Semperoper regelrecht. Als Zugaben spielten die Römer den "Valse triste" von Sibelius und die Ouvertüre zu "Wilhelm Tell" von Gioachino Rossini. Damit entsprach der Auftritt auch dem Motto der Musikfestspiele "Feuer Eis": Das noch bis 7. Juni dauernde Festival spannt dabei einen musikalischen Bogen von Skandinavien bis zum Mittelmeer.
Vor der Pause hatte die Accademia Sergej Rachmaninows Tondichtung "Die Toteninsel" zu Arnold Böcklins gleichnamigem Gemälde sowie die "Variationen über ein Rokoko-Thema für Cello und Orchester" von Peter Tschaikowski interpretiert. Das Tschaikowski-Stück endete spektakulär. Solist Jan Vogler, Intendant des Dresdner Festivals, zerlegte beim virtuosen Finale seinen Bogen. Mit dem letzten Ton ging dessen oberes Ende in die Brüche und ließ den Bezug aus Rosshaar als zerfleddertes Büschel zurück. Vogler schien anfangs erschrocken, nahm das Malheur aber dann mit einem Lächeln hin. Das Stück war an dieser Stelle sowieso vorbei, so dass der Auftritt quasi filmreif endete.
(dpa/MH)
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