Samstag, 19. September 2015 / 20:15 – 22:00 Uhr
3sat
Konzert (Deutschland 2015, Erstausstrahlung) Mit der Sinfonie Nr. 2 von Gustav Mahler hat Waleri Gergijew am Donnerstag sein Antrittskonzert als Chefdirigent der Münchner Philharmoniker gegeben. Begleitet wurde das Orchester vom Philharmonischen Chor. Solisten waren Anne Schwanewilms (Sopran) und Olga Borodina (Mezzosopran). Das Publikum in der ausverkauften Philharmonie im Gasteig spendete anschließend minutenlangen Applaus.
Kulturzeit extra: Dirigent Valery Gergiev – Macher und Magier (22:00 – 22:30 Uhr)
Porträt (Deutschland 2015, Erstausstrahlung) Mit der Ernennung von Waleri Gergijew zum Chefdirigenten der Münchner Philharmoniker ist der Stadt ein kulturpolitischer Coup gelungen. Der Russe ist ein "Macher", ein Workaholic, der stets an mehreren Orten gleichzeitig zu sein scheint. Man bescheinigt ihm unwiderstehlichen Charme. "Kulturzeit extra" porträtiert den Künstler, Menschen und politischen Zeitgenossen Gergijew. Zu Wort kommen prominente Kritiker, Freunde und Weggefährten wie Plácido Domingo, Jan Vogler und Thomas Quasthoff.
Als einer der bedeutendsten Dirigenten und Akteure im internationalen Musikbetrieb ist Gergijew in der russischen Musiktradition verwurzelt. Er hat dem Mariinski Theater in St. Petersburg wieder zu internationalem Rang verholfen. Hier ist er zu Hause, von hier aus zieht er seine Kreise und pendelt zu seinen Dirigaten in alle großen Metropolen der Welt.
In München sorgte Gergijew, laut "Time Magazine" einer der 100 einflussreichsten Persönlichkeiten auf der Welt, schon vor seinem Antritt für Begeisterung, aber auch für Verstimmung. Der mit dem russischen Präsidenten Vladimir Putin sympathisierende Dirigent hat es wie kein anderer verstanden, mit der Nähe zur Politik seine musikalischen Großprojekte voranzutreiben. Damit provozierte er in Deutschland Diskussionen über die Rolle der Kunst in der Gesellschaft und die politische Verantwortung des Künstlers.
Mit Waleri Gergijew hat einer der umtriebigsten Dirigentenpersönlichkeiten unserer Zeit den traditionellen Chefposten der Münchner Philharmoniker erobert. Ein Talentscout und -förderer: er hat Anna Netrebko, Maxim Vengerov und viele andere entdeckt und deren Karrieren vorbereitet. Er ist warmherzig, hat immer ein offenes Ohr und bringt mit seiner Spontaneität so manchen Zeitplan durcheinander. Wie wird er in Deutschland angenommen und warum wollten die Münchener Philharmoniker gerade ihn?
(pt/wa)
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