SHMF-Intendant Kuhnt nennt Konzertsaal-Sperrung in Lübeck "Katastrophe"

04. November 2015 - 15:40 Uhr

Lübeck – Der Intendant des Schleswig-Holstein Musik-Festivals, Christian Kuhnt, hat die Sperrung des Konzertsaales in der Lübecker Musik- und Kongresshalle (MuK) als Katastrophe bezeichnet. "Die Unsicherheit, die wir im Moment verspüren, lähmt uns", sagte Kuhnt am Mittwoch dem Radiosender NDR Kultur. "Wir bekommen keine Aussage darüber, wie lange die Halle geschlossen bleibt und wie Alternativmodelle aussehen könnten – das ist ein untragbarer Zustand." Grund der Sperrung sind statische Probleme mit der Decke.

Musik- und Kongresshalle Lübeck

Musik- und Kongresshalle Lübeck

Der Konzertsaal ist seit Ende September gesperrt. An der Decke hängen bis zu drei Gipskarton-Platten und bis zu drei Lagen Akustikdecken. Die Decke sei pro Quadratmeter für 25 Kilo Traglast ausgelegt, könne aber problemlos 60 Kilo tragen, sagte am Mittwoch Nicole Dorel von der Stadt Lübeck. An manchen Stellen hingen jedoch bis zu 76 Kilo. Zurzeit würden Gutachten erstellt. Voraussichtlich in etwa zwei Wochen werde Klarheit über den Zeitplan bestehen, bis wann der Konzertsaal saniert und dann wieder freigegeben werden könne.

Der Saal mit 1.800 Plätzen verfüge über eine vorzügliche Akustik, sagte Kuhnt. "Dafür Alternativen zu finden, wird sehr schwer. Das wird immer mit Kompromissen verbunden sein." Auf die Frage, was er machen würde, wenn die MuK sich 2016 nicht nutzen lasse sollte, sagte Kuhnt: "Am liebsten würde ich dann in die Elbphilharmonie (Hamburg) ziehen. Aber die ist ja auch noch nicht fertig. Im Ernst: Wir werden dann Ausweichspielstätten in Lübeck und außerhalb suchen müssen."

(dpa/MH)

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