Zürich – Eine wiederentdeckte Musikhandschrift mit Stücken aus Johann Sebastian Bachs Matthäus-Passion ist am Samstag in Zürich für 180.000 Franken (umgerechnet etwa 168.000 Euro) versteigert worden. Damit habe ein Sammler 20.000 Franken mehr als den geschätzten Wert bezahlt, teilte das Auktionshaus Koller mit. Bei dem Dokument handele es sich um die einzig erhaltene Abschrift, die Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) von der Partitur anfertigte. Sie wird nicht öffentlich zugänglich sein, wie die Verantwortlichen auf Anfrage der Schweizer Nachrichtenagentur sda erklärten.
Mendelssohn Bartholdy hatte sich schon in seiner Jugend für die 1727 uraufgeführte und dann in Vergessenheit geratene Matthäus-Passion Bachs begeistert. Er setzte sich für eine Wiederaufführung ein. Damit begann im 19. Jahrhundert die Bach-Renaissance.
Zwei Arien und ein Rezitativ umfasst das sechseinhalbseitige Manuskript. Es sei eine Art Liebeserklärung in Noten, schrieb das Auktionshaus Koller in seiner Mitteilung. Mendelssohn hatte die Stücke für Agnes, die Schwester seines Freundes und späteren Librettisten Julius Schubring, abgeschrieben.
(dpa/MH)
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